Die Hyperscaler in der Schweiz

Amazon Web Services

Der Marktführer bei den Cloud-Diensten ist international und auch in der Schweiz Amazon Web Services (AWS). Der Anbieter hat nach eigenen Angaben nur im deutschsprachigen Raum mehrere Zehntausend Kunden, weltweit sind es Millionen. Zu den bekanntesten Nutzern hierzulande zählt das Bundesamt für Landestopografie Swisstopo, das bereits seit 2009 die Kartendaten in der Amazon-Cloud speichert. Der Industriekonzern Endress+Hauser hat seine ursprünglich lokal gehostete Website zu AWS ausgelagert. Beim in Genf ansässigen Fluggesellschaftsverband IATA (International Air Transport Association) sind es die Microsoft SQL und SharePoint Server. Die Hotelgruppe Kem­pinski hat gleich die gesamte IT-Infrastruktur zu AWS aus­gelagert, wodurch sie gemäss Alexander Gundlak, Vice President of IT, eine Kosteneinsparung von bis zu 40 Prozent realisieren kann. Weiter konnte Novartis eine wissenschaftliche Analyse von Krebs-Medikamenten in der Amazon-Wolke in neun Stunden abschliessen, für die herkömmliche Computersysteme 39 Jahre benötigt hätten. Anstatt den Investitionen von rund 40 Millionen Franken in eigene Infrastruktur zahlte der Pharmakonzern etwas mehr als 4000 Franken für die Rechenleistung in der Cloud. Beispiele wie diese machen es je länger, je mehr auch anderen Schweizer Firmen schmackhaft, ihre Server herunterzufahren und die IT auszulagern.
“Wir besitzen heute keine Infrastruktur-Region in der Schweiz„
Jim Fanning, AWS Schweiz
Bei AWS finden die einheimischen Unternehmen seit drei Jahren Ansprechpartner in Genf und Zürich. Die zwei Geschäftsstellen dienen nach Angaben von AWS allerdings ausschliesslich der Kundenberatung und dem Support. «Wir besitzen zum heutigen Zeitpunkt keine Infrastruktur-Region in der Schweiz», sagt Jim Fanning, Country Manager AWS Schweiz. Vielmehr würden die Kunden entscheiden, in welche der aktuell weltweit 64 «Availability Zones» in 21 Cloud-Regionen sie ihre Daten auslagern. Dafür kooperiert AWS mit dem Rechenzentrumsbetreiber Interxion. Via dem Provider sind in Zürich einerseits AWS CloudFront für die globale Verteilung von Daten und andererseits AWS Direct Connect für den Zugang zu Cloud-Diensten verfügbar. Als einen Grund, warum «zahlreiche Kunden» die Amazon-Services nutzen, nennt Fanning, dass sie das hohe Sicherheitsniveau der AWS Cloud unmöglich im eigenen Rechenzen­trum realisieren können.



Das könnte Sie auch interessieren