Mit dem HR in die Cloud wechseln
SAP-Deployment-Modelle für das Personalwesen der Zukunft
Fakt ist: Die Wartung des klassischen SAP ERP HCM läuft im Dezember 2027 aus, eine verlängerte Wartung zu erhöhten Kosten gibt es nur noch bis Dezember 2030. Kunden, die ihr HCM bis dahin nicht komplett in die SuccessFactors-Cloud migrieren können (oder wollen), können voraussichtlich ab dem vierten Quartal 2022 auf die SAP HCM for S/4HANA On-Premises-Edition, kurz: H4S4, wechseln. Sie basiert auf einer HANA-Datenbank und bietet einen dem bisherigen SAP HCM vergleichbaren Funktionsumfang. SAP will für Investitionsschutz sowie Planungssicherheit sorgen und stellt diverse Migrationswerkzeuge und -services bereit, um eine «Upgrade-like»-Migration der HR-Daten auf die HANA-Datenbank zu ermöglichen.
Das SAP-Programm «HXM Move» soll HCM-Bestandskunden dabei den Weg in die Cloud ebnen. Konkret geht es darum, SuccessFactors soweit organisch auszubauen, dass es für bisherige HCM-On-Premises-Anwenderunternehmen ein vollwertiger Ersatz für das bestehende Produkt sein kann. Kunden haben also die Wahl. Sie können ihre HR-Aufgaben zunächst weiterhin On-Premises abwickeln: mit dem klassischen SAP ERP HCM (noch bis spätestens 2030) oder – ab 2022 und bis mindestens 2040 – mit H4S4. Oder sie wählen eine der weiteren Deployment-Optionen, die auf einer Cloud- oder einer hybriden Betriebsumgebung basieren. Da SAP beim Thema Personal aber klar auf die Cloud setzt und dort den Fokus seiner Entwicklungstätigkeiten hat, sollten sich Unternehmen nicht auf dem bisherigen SAP HCM ausruhen. Vielmehr sollten sie sich mit den unterschiedlichen Deployment-Optionen befassen.
Doppelte Herausforderung fürs HR
Personalabteilungen stehen damit vor einer doppelten Herausforderung: Sie müssen den demografischen Wandel bewältigen und gleichzeitig den Sprung auf die nächste Produktgeneration hinbekommen. Das Gute dabei: Ersteres soll genau durch die technologische Transformation gelingen. Denn SAP hat seine cloudbasierten HR-Produkte auf die Anforderungen einer neuen Generation hin ausgerichtet. Mit der einfachen Migration bestehender Software ist es allerdings nicht getan, es bedarf gleichermassen einer Transformation von Technologien und Prozessen. Die inhaltliche Strategie für das HR muss mit der Software-Strategie zusammengeführt werden.
Die Pandemie war in dieser Hinsicht schon ein guter Stresstest für Personalabteilungen: Sie hat den Verantwortlichen gezeigt, wie gut sich die eigene Organisation anpassen und Prozesse von heute auf morgen ändern konnte. Corona war wie ein Katalysator für Arbeitsformen und Arbeitsmodelle. Gleichzeitig wurden Defizite beim Reifegrad der eigenen Digitalisierung – zum Teil schmerzhaft – sichtbar und damit die notwendigen Handlungsfelder verdeutlicht.
Adäquate Strategie aufbauen
Unternehmen sollten deshalb jetzt daran arbeiten, eine adäquate HR-Strategie für die Zukunft aufzubauen. Bei der Besetzung neuer Stellen müssen sie überlegen: Welche zusätzlichen Qualifikationen benötigen die künftigen Beschäftigten, die sich aus den neuen Aufgaben und Arbeitsmodellen in den Unternehmen ergeben? Zugleich müssen die jetzigen Beschäftigten eingebunden werden, um einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen.