Frame bringt rechenintensive Anwendungen in die Cloud
Ritterschlag
Frame wurde 2012 von den beiden serbischen Unternehmern Nikola Bozinovic und Ivan Vuckovic gegründet. Das Unternehmen konnte im letzten Jahr eine Series-A-Finanzierung über 16 Millionen US-Dollar abschliessen – mit Bain Capital Ventures als Lead-Investor. Weiter wurde Frame in der Vergangenheit unter anderem durch Microsoft Ventures und In-Q-Tel, dem Investitionsarm des US-Geheimdienstes CIA, unterstützt.
Mit seiner Lösung konkurrenziert Frame direkt mit den grossen Virtualisierungsspezialisten VMware und Citrix. Grosse Anbieter wie Microsoft und VMware stellten sich laut Angaben von Carsten Puls jedoch unterdessen auf die Seite von Frame. «Zwar boten diese mit RemoteApp und One App Express auch Lösungen an, die unserer nahe kamen, aber deren Funktionalität konnte Frame nie das Wasser reichen», sagt Puls. Deshalb setzt Microsoft mittlerweile auf die Plattform von Frame – ebenso VMware. Citrix fährt weiterhin mit der eigenen Lösung. «Citrix-Kunden konnten wir deshalb oftmals am einfachsten von unserer Technologie überzeugen, denn sie kannten sich mit Virtualisierung bereits aus, waren aber mit der Funktionalität von Citrix' Lösung unzufrieden.»
Breite Kundenbasis
Das mittlerweile fünfjährige Unternehmen hat sich in der Zwischenzeit einen ansehnlichen Kundenstamm erarbeitet. Dazu zählen unter anderem Adobe, Siemens, VMware, Autodesk, HP oder auch Solidworks. Grössere Projekte mit Frame wurden laut Carsten Puls auch im Schulbereich lanciert. Hierbei kooperiert die Firma aus San Mateo mit Adobe und dem amerikanischen Jahrbuch-Hersteller Jostens. Letzterer bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit an, über ein Web-Interface in Adobe Photoshop Jahrbücher zu gestalten. Da kommt nun die Frame-Plattform zum Einsatz, damit das Bildbearbeitungsprogramm über den Browser irgendeines Rechners im Land genutzt werden kann.
Gemäss Carsten Puls wuchs Frame in den vergangenen Jahren stark. 2016 verdreifachten sich die Einnahmen der Firma. Noch rentiere Frame aber nicht ganz, in Anbetracht des Alters der Firma handle es sich jedoch um ein eher geringes Defizit – zumindest für Silicon-Valley-Standards.