Machbarkeitsstudie 17.04.2020, 09:24 Uhr

Bundesrat lässt den Aufbau einer «Swiss Cloud» prüfen

Der Bundesrat lässt abklären, ob die Schweiz mit einer «Swiss Cloud» eine eigene Cloud- und Dateninfrastruktur aufbauen soll. Davon verspricht er sich unter anderem mehr Datensouveränität und weniger Abhängigkeit von internationalen Cloud-Providern.
(Quelle: Pixabay)
Der Bundesrat lässt abklären, ob die Schweiz eine eigene Cloud- und Dateninfrastruktur anstreben soll – analog zu europäischen Cloud-Projekten. In seiner Sitzung vom Donnerstag beauftragte er das Informatiksteuerungsorgan des Bundes (ISB), in Zusammenarbeit mit den Departementen und der Bundeskanzlei (BK), mit den Kantonen sowie Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft vertiefte Abklärungen zu Bedarf, Ausgestaltung, Notwendigkeit und Machbarkeit durchzuführen.
Wie es in einer Mitteilung heisst, soll dabei ermittelt werden, ob und in welchen Bereichen Handlungsbedarf besteht, damit sowohl die Datensouveränität verbessert wie auch die Abhängigkeiten von den grossen internationalen Public-Cloud-Service-Providern mittel- bis langfristig minimiert werden kann. Zu prüfen ist laut dem Bundesrat auch, inwiefern eine «Swiss Cloud» zur Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Schweiz wie auch zur Entwicklung und Anwendung von Technologien in den Bereichen Künstliche Intelligenz und sichere Datenhaltung beitragen kann.
«Nicht nur die Bundesverwaltung und die Behörden aller Staatsebenen sehen sich mit diesen Abhängigkeiten und der Frage der Daten-Souveränität konfrontiert, sondern auch Bürgerinnen und Bürger, Wirtschaft und Forschung», teilt der Bundesrat mit.
Eine solche «Swiss Cloud» müsse nicht zwingend von einem einzelnen Schweizer Cloud-Anbieter neu aufgebaut und betrieben werden, heisst es weiter. Stattdessen könne sie sich auch auf vorhandene dezentrale Infrastrukturen von mehreren Schweizer Public-Cloud-Providern abstützen.
Dem Communiqué zufolge sollen die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie bis Ende Juni 2021 vorliegen. Der Bundesrat wird periodisch über den Stand der aktuellen Abklärungen und Ende Juni 2021 über die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie informiert.



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