19.10.2009, 08:46 Uhr
Hauseigentümer skeptisch bei Glasfaser
Der Glasfaser-Boom hält an. Am heutigen Asut-Kolloquium trafen sich in Bern über 400 Vertreter beteiligter Branchen. Nur der Hauseigentümerverband bremste die Euphorie.
Bei der Glasfaser gibt es nach wie vor offene Fragen und unterschiedliche Forderungen der beteiligten Parteien - trotz der kürzlich erzielten Einigung der ComCom. Kritik kommt aus den Reihen der Vereinigung Zürcher Immobilienunternehmen (VZI). Deren Geschäftsführer Robert Gubler bezeichnete am heutigen Asut-Kolloquium in Bern «Fibre-to-the-Home» (FTTH) als Technologie mit Potential, die aber derzeit noch keinerlei Relevanz habe.
Der VZI-Geschäftsführer stört sich daran, dass bereits heute Geld ausgegeben werden muss, ohne dass klar ist, wann sich die Investitionen rechnen. Zudem gebe es mietrechtliche Probleme, führt Gubler aus: Finanzierten die Hausbesitzer das Verlegen der Glasfaser im Eigentum, würden Mietzinserhöhungen auf Vorrat fällig - möglicherweise ohne dass der schnelle Glasfaserzugang von einzelnen Mieter gewünscht werde. Auch seien die Vorbereitungen für das Verkabeln sowohl für Mieter als auch für Hausbesitzer organisatorisch sehr aufwändig, erläuterte Gubler.
Wettbewerb der Hauseigentümer
Weiter bemängelte der VZI-Mann, dass wichtige Konditionen nach wie vor ungeklärt seien. Es müsse festgelegt werden, dass Service und Unterhalt allein Sache des Investors und nicht der Provider seien. Und wer investiere, kalkuliere ebenfalls den Return-on-Investment über die Nutzerpreise. Zudem sollte die Amortisation der Investition bereits nach 10 und nicht erst nach 20 Jahren abgeschlossen sein, forderte Gubler.
Weiter bemängelte der VZI-Mann, dass wichtige Konditionen nach wie vor ungeklärt seien. Es müsse festgelegt werden, dass Service und Unterhalt allein Sache des Investors und nicht der Provider seien. Und wer investiere, kalkuliere ebenfalls den Return-on-Investment über die Nutzerpreise. Zudem sollte die Amortisation der Investition bereits nach 10 und nicht erst nach 20 Jahren abgeschlossen sein, forderte Gubler.
Dem hielt Swisscom-Vertreter Giovanni Conti entgegen, indem er die Hauseigentümer zur Kooperation aufforderte und sie ermutigte, in Konkurrenz mit den Nachbarn zu treten. Nebst dem geforderten Wettbewerb auf der Technologie- und Diensteebene könnten sich auch Hauseigentümer voneinander unterscheiden, indem sie ihren Mietern die Möglichkeit für Glasfaser-Internet und IPTV anbieten würden, so Conti.