«Ich habe noch nie so viel gearbeitet»
Mit KI gegen den Fachkräftemangel
Frank Thonüs will das Team von Dell Technologies Schweiz bei 5G und Edge Computing fit machen
Quelle: Dell Technologies
CW: Hilft dem Administrator heute künstliche Intelligenz beim Systemmanagement?
Thonüs: Durchaus. Dell Technologies hat intelligente Software im Portfolio, die für einen Workload ermitteln kann, wo er am wirtschaftlichsten betrieben werden kann – ob lokal auf dem Server, in einer virtuellen Maschine oder bei einem Hyperscaler. Beim Speicher gehen wir noch einen Schritt weiter: Unsere Software ermittelt im laufenden Betrieb, ob eine Applikation für einen Task tatsächlich den teuren, aber hoch performanten NVMe-Speicher benötigt oder ob nicht auch SSD-Speicher genügt. Die Workloads werden dann pro Anforderung dynamisch zwischen den Speicherressourcen verschoben. Dies hilft, Kosten zu sparen, ohne auf die Performance zu verzichten.
CW: Wenn die Maschinen ihr Management selber übernehmen, braucht es dann noch den Administrator?
Thonüs: Ich weiss von keinem Administrator, dem wegen künstlicher Intelligenz gekündigt wurde. Aber die IT-Fachleute können andere Aufgaben übernehmen, für die der Computer noch keine Hilfe ist.
CW: Danke für das Stichwort: Wie stark betrifft Dell Technologies Schweiz der Fachkräftemangel?
Thonüs: Nicht sonderlich stark. Rund 60 Prozent unseres Teams sind nicht im Verkauf tätig. Diese Angestellten sind in Projekten, im Service und im Support beschäftigt. Wenn einer von ihnen geht, muss ich in der Schweiz zwar lange suchen, bis ich einen adäquaten Ersatz gefunden habe. Aber es ist nicht unmöglich. Sprich: Wir haben keine 20 offenen Stellen, für die wir keinen Fachmann finden. Bei der Kandidatensuche hilft uns der gute Ruf von Dell Technologies Schweiz.
Von Kunden und Partnern werde ich allerdings immer wieder gefragt, wo sie gute Leute finden können. Denn der Fachkräftemangel in der Schweiz ist zweifellos real. Je nach dem, wen man fragt, fehlen zwischen 15'000 und 30'000 Spezialisten in den nächsten fünf Jahren. Selbst wenn es «nur» 15'000 Leute sind, die Situation ist frappant.
Bei Dell Technologies Schweiz haben wir verschiedene Programme initiiert, um Menschen ohne grosse IT-Erfahrung den Einstieg zu ermöglichen. Die Kandidaten werden während einem bis drei Jahren geschult, mit IT-Wissen oder mit Pre- und Aftersales-Know-how. Ein Teil der Ausbildung ist ein Aufenthalt in den USA, während dem ebenfalls technisches und methodisches Wissen vermittelt wird.
CW: Sie haben die Kunden mit dem Fachkräfteproblem erwähnt: Beziehen sie heute nicht nur Produkte, sondern vermehrt auch Services von Dell Technologies?
Thonüs: Je nach Meinung des einen oder anderen Analystenhauses macht der Kaufpreis eines PC heute zwischen 30 und 50 Prozent aus. Damit sind grob gesagt mehr als die Hälfte der Total Cost of Ownership zusätzliche Services. Genau dafür hat Dell Technologies einen riesengrossen Katalog, der einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den Marktbegleitern darstellt.
CW: Wie will Dell Technologies in Zukunft wachsen?
Thonüs: Ich sehe grosse Chancen im Edge Computing und bei 5G. Hier will ich das Team fortbilden und die Möglichkeiten aufzeigen. Sei es eine Kasse, ein Lift, eine Waage – alles wird künftig IT in sich tragen. Dabei entstehen riesige Datenmengen, die via 5G übertragen werden können – und das gezielt für einen einzelnen User oder rund um die Welt für Milliarden von Menschen. Um diese Daten sammeln und analysieren zu können, verfolgt Dell einen konsistenten Ansatz bei der Entwicklung, Bereitstellung und Verwaltung von Edge-Plattformen, zu dem neben Edge-optimierter Hardware auch moderne Netzwerke und ein erstklassiger Software-Stack gehört, der Cloud-native Anwendungen unterstützt.