Inspire 2021 15.07.2021, 16:30 Uhr

Microsoft geht mit dem Betriebssystem in die Cloud

Microsoft stellte an der diesjährigen Partnerkonferenz Inspire zahlreiche Neuigkeiten vor – darunter Windows 365. Mit dem Service können Unternehmen das Betriebssystem inklusive Apps, Daten und Einstellungen direkt aus der Cloud beziehen.
(Quelle: Johny Vino / Unsplash)
Für seine Partner hat Microsoft am 14. und 15. Juli die Konferenz Inspire durchgeführt – rein virtuell, wie es derzeit nach wie vor meist Standard ist. Dabei stellte der Tech-Konzern einige Neuigkeiten und Updates vor. Sie sollen den Partnern «neue Möglichkeiten für eigene cloudbasierte Lösungen bieten und ihren Markteintritt erleichtern», wie es in einem Communiqué zur Inspire heisst.
Zu den Neuheiten gehört unter anderem Windows 365. Microsoft sieht im neuen Service laut eigenen Angaben eine neue hybride Kategorie für den Personal Computer und bezeichnet diese denn auch als «Cloud-PC». Der Microsoft-CEO Satya Nadella umschrieb Windows 365 an der Konferenz folgendermassen: «So wie die Anwendungen durch Software-as-a-Service (SaaS) in die Cloud kamen, bringen wir jetzt das Betriebssystem in die Cloud. Damit bieten wir Unternehmen mehr Flexibilität und einen sicheren Weg, ihre Arbeitskräfte zu befähigen, unabhängig von ihrem Standort produktiver und besser vernetzt zu sein.»
Microsoft verlagert mit dem «Cloud-PC» das komplette Betriebssystem samt Anwendungen, Daten und Einstellungen in die Cloud
Quelle: Microsoft
Mit dem Cloud-PC will Microsoft den Herausforderungen des hybriden Arbeitens entgegentreten – beispielsweise der Anforderung, standort- und geräteunabhängig auf Unternehmensdaten zugreifen zu können, oder auch zunehmenden Cybersecurity-Bedrohungen. Laut Jared Spataro, Corporate Vice President für Microsoft 365, verwandelt der Cloud-PC dafür «jedes Gerät in einen personalisierten, produktiven und sicheren digitalen Arbeitsbereich».
Konkret soll der neue Service es Unternehmen ermöglichen, Windows 10 sowie das kommende Windows 11 direkt aus der Cloud zu beziehen. So liessen sich alle Anwendungen, Tools, Daten und Einstellungen auf beliebigen Endgeräten nutzen, schreibt Microsoft. Zudem sollen IT-Abteilungen dank der Flexibilität der Cloud bezüglich Rechenleistung und Speicherplatz je nach Bedarf skalieren können. Für sie werde ausserdem die Bereitstellung, Aktualisierung und Verwaltung des Betriebssystems vereinfacht. Denn die Cloud-PCs sollen sich genauso einfach über den Microsoft Endpoint Manager verwalten lassen wie echte PCs, wirbt der Konzern. Und nicht zuletzt sei Windows 365 von Grund auf sicher entwickelt worden. Microsoft setzt hierbei auf das Zero-Trust-Prinzip. Alle Daten werden in der Cloud gespeichert und abgesichert statt auf dem Endgerät.
Laut Communiqué ist der Dienst ab dem 2. August für Unternehmen allgemein verfügbar. Wählen kann man später entweder zwischen Windows 10 oder 11. Das neue Betriebssystem soll gemäss aktuellem Stand Ende 2021 allgemein verfügbar sein. Firmen zahlen für das Angebot einen monatlichen Festpreis pro Cloud-PC.

Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Fokus

Nebst Windows 365 kündigte Microsoft auch ein neues Spezial-Cloud-Angebot an, die Microsoft Cloud for Sustainability. Sie reiht sich gewissermassen in die branchenspezifischen Cloud-Angebote ein, die bislang angekündigt oder bereits lanciert wurden – nämlich jene für Finanzdienstleister, die Fertigungsindustrie, Non-Profit-Organisationen, das Gesundheitswesen und den Handel. Aber doch nicht ganz: Denn die Microsoft Cloud for Sustainability richtet sich gemäss dem Anbieter an Kunden aller Branchen. Sie soll insbesondere den Microsoft-Partnern die Möglichkeit bieten, ihre Kunden beim Erreichen ihrer Nachhaltigkeitsziele besser zu unterstützen. CIOs könnten so beispielsweise auf einfache Art und Weise die CO2-Emissionen ihrer IT ermitteln und veranschaulichen. Verfügbar sein wird die neue Cloud den Angaben zufolge im Laufe des Jahres als Preview.
Weiter erhält die Employee Experience Platform Microsoft Viva neue Integrationen mit mehr als 20 Partnerunternehmen – darunter Workday, Qualtrics und ServiceNow. Sie ergänzen die im Februar angekündigten Integrationen mit SuccessFactors, Cornerstone OnDemand oder auch Headspace. Über die Integrationen sollen Unternehmen laut Microsoft ihren Mitarbeitenden eine nahtlose Verbindung zwischen ihren täglich genutzten Tools und Service-Angeboten von Microsoft und seinen Partnern ermöglichen können.
Und nebst anderen Neuigkeiten gibt es auch Updates für den Microsoft Commercial Marketplace. Laut den Redmondern gehört dieser mittlerweile mit mehr als 30'000 Anwendungen und Diensten sowie über vier Millionen Käufern pro Monat zu den umfangreichsten B2B-Marktplätzen der Branche. Hier senkt Microsoft nun die Gebühren für kostenpflichtige Angebote von 20 auf 3 Prozent. Die Senkung gilt dem Communiqué zufolge für jede kommerzielle Anwendung, die auf dem Marktplatz veröffentlicht wird, einschliesslich der digitalen Storefronts, dem Azure Marketplace und Microsoft AppSource.
Eine Übersicht über sämtliche Neuigkeiten der Partnerkonferenz Inspire 2021 liefert Microsoft hier.



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