«Kunden sehen uns als Digitalisierungs-Plattform»

Die Bundesverwaltung und die Cloud

CW: Was war Ihr bisher grösster gefühlter persönlicher Erfolg – und die grösste Enttäuschung?
Badoux: Ich möchte hier eigentlich gar nicht einen einzelnen Erfolg rauspicken, sondern die gesamte Entwicklung des Schweizer Marktes seit 2016, als ich bei ServiceNow gestartet bin. Wir haben unterdessen weit mehr als 200 Kunden – eine Verdreifachung seit 2016 – und bald dürfen wir 90 Prozent der am SMI kotierten Grossunternehmen zu unseren geschätzten Kunden zählen.
Vielleicht bin ich ein wenig enttäuscht, dass wir es bisher nicht geschafft haben, in breiterem Stil im Bund und den bundesnahen Unternehmen zu landen, auch wenn wir natürlich einzelne Kantone und Städte gewonnen haben. Es sieht derzeit ganz danach aus, dass deren Bedenken bei Cloud-Lösungen wie ServiceNow immer mehr der Einsicht weichen, dass solche moderne Lösungen auch im Bund benötigt werden.
CW: Wie wollen Sie den Bund doch noch überzeugen?
Badoux: Wir sind weiterhin in Verhandlungen mit verschiedenen Organisationen innerhalb der Bundesverwaltung. Hier müssen wir viel Überzeugungsarbeit leisten und die Prozesse bis zu einem Vertragsabschluss sind länger. Auf Seiten des Bundes ist das Interesse durchaus gross, was mich zuversichtlich stimmt.
Eine der Herausforderungen sind die verschiedenen Geheimhaltungsstufen für Daten, die vom Bund und beispielsweise von der Armee verarbeitet werden. Diese Stufen müssen wir in unserer Software abbilden können. Dann genügt eben nicht mehr nur die Datenhaltung in der Schweiz, sondern zusätzlich noch Zugriffsbeschränkungen auf Daten- und Personenebene. Aber auch hier arbeiten wir gemeinsam mit den verschiedenen Stellen an einer Lösung.
CW: Welche Vorzüge und allenfalls Herausforderungen erlebt Alain Badoux als Country Manager von ServiceNow?
Badoux: Ich habe Freude daran, in meinem Job mit vielen verschiedenen Menschen in ganz unterschiedlichen Firmen und Positionen zusammen zu kommen. Sei es in der IT, im Business, bei Kunden und Partnern.
Am Ende des Tages muss ich mit allen über den Preis unserer Software verhandeln. Wir müssen einen Preis finden, den sich der Kunde leisten kann, und zu dem wir auch liefern können, was natürlich eine klassische Sales-Aufgabe ist. Mich interessiert viel mehr der Erfolg des Projekts und den Menschen, die das Vorhaben erfolgreich umsetzen.
CW: Danke für das Stichwort: ServiceNow ist angeblich nicht billig. Wie bringen Sie die Software dennoch an die Frau und den Mann?
Badoux: Wenn man ServiceNow als Digitalisierungs-Plattform sieht und nicht nur eine einzige Lösung implementiert, dann wird der Wert von ServiceNow den meisten Firmen schnell klar, und es ist dann selten eine Frage des Preises, sondern wie kann man zeitnah und auch langfristig den Mehrwert mit der Plattform erzielen.
Zur Firma
ServiceNow Switzerland
ist die hiesige Niederlassung des US-amerikanischen Anbieters ServiceNow. Sie wurde 2011 gegründet und zählt mittlerweile über 200 Schweizer Unternehmen zu ihren Kunden. Sie werden von Lausanne und vom Hauptsitz in Zürich aus von mehr als 70 Mitarbeitern betreut.




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