ICT Aktuell
07.11.2022, 07:39 Uhr
Computerworld-Newsticker – Kalenderwoche 45/2022
Aktuelle Nachrichten aus der ICT-Welt, ultrakompakt zusammengestellt.
Kaspersky stellt sein VPN-Angebot in Russland ein
Der russische Cybersecurity-Spezialist Kaspersky stellt den Betrieb und den Verkauf seines VPN-Produkts «Kaspersky Secure Connection» in Russland ein. Die Gratisversion des Services wird bereits nächste Woche ausgesetzt. In einem Blogbeitrag schreibt das Unternehmen, dass der Shutdown des VPN-Services schrittweise Vorangehen wird, um die Auswirkungen auf Kunden Minimal zu halten. Die bezahlte Version von «Kaspersky Secure Connection» wird noch bis Ende 2022 zum verkauf stehen. Kunden mit Abos können den Dienst bis zum Ende ihres laufenden Abonnements normal weiternutzen (maximal bis Ende 2023). Die Gratisversion wird für russische Nutzer nach dem 15. November nicht mehr verfügbar sein. Die russische Regierung hat VPN-Anbietern im Land immer wieder neue Regeln oder Verbote auferlegt. Dieses Vorgehen ist ein Versuch, die Unternehmen dazu zu zwingen ihre Daten mit den Behörden zu teilen oder aus dem Land zu treiben.
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Kryptobörse FTX.com – Vermögenswerte eingefroren
Die Wertpapieraufsicht der Bahamas hat die Vermögenswerte der in Schwierigkeiten geratenen FTX Digital Markets eingefroren. Sie betrieb die Kryptobörse FTX.com. Als nächstes könnte ein Insolvenzverwalter die Abwicklung übernehmen. Der entsprechende Gerichtsantrag ist bereits gestellt, wie die Aufsichtsbehörde mitteilt. Die in den Bahamas ansässige FTX Digital Markets steht laut der lokalen Wertpapieraufsicht unter Verdacht, Kundengelder veruntreut zu haben. FTX geriet am Sonntag in Zahlungsschwierigkeiten, nachdem Zweifel an ihren Kapitalreserven zu einer Kundenflucht und Mittelabzug in Milliardenhöhe führten. Am Mittwoch sah es zuerst so aus, als ob Konkurrent Binance das Unternehmen übernehmen würde, doch dieser Plan scheiterte. Für Kunden und Investoren wird die Lage nun immer schwieriger. Sollte der US-amerikanische Besitzer Sam Bankman-Fried nicht bald überraschend mehrere Milliarden Dollar auftreiben dürfte FTX.com nicht mehr zu retten sein.
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Australische Behörden identifizieren Krankenversicherungs-Hacker
Die australischen Behörden haben die Verantwortlichen hinter dem Cyberangriff auf die Krankenversicherung Medibank, bei dem persönliche Daten von 9,7 Millionen Kunden gestohlen wurden, identifiziert. Premierminister Anthony Albanese hat die Nationalpolizei ermächtigt, Informationen zu den Hackern und ihrem Standort offenzulegen. Diese sollen im Verlauf des Freitags publiziert werden. Die Kriminellen hatten von Medibank 9,7 Millionen US-Dollar gefordert. Einen Dollar für jeden Kunden, dessen Daten sie erbeutet hatten. Da Medibank sich weigert ein Lösegeld zu bezahlen, begannen die Hacker vor wenigen Tagen damit, die Daten im Darknet zu veröffentlichen. Laut der Nachrichtenagentur AAP sind darunter extrem sensible Angaben wie etwa Medizinische Befunde, Behandlungsmethoden sowie die Namen von alkoholkranken Menschen und Frauen, die Abtreibungen vornehmen liessen.
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