Kalenderwoche 49
06.12.2021, 07:48 Uhr
Computerworld Newsticker
Aktuelle Nachrichten aus der ICT-Welt, ultrakompakt zusammengestellt.
Also übernimmt IT-Sparte von Ramiris in Ungarn
Der IT-Dienstleister Also mit Sitz in Emmen LU hat die IT-Sparte der ungarischen Firma Ramiris übernommen. Damit baut das Schweizer Unternehmen die Präsenz in Osteuropa weiter aus, wie es am Freitag in einer Mitteilung hiess. Zu den Übernahmekonditionen wurden keine Angaben gemacht. Ungarn sei einer der grössten ICT-Märkte in Osteuropa. Also habe seine Präsenz in Ungarn seit 2019 systematisch ausgebaut und dort unter anderem vergangenes Jahr ein Lager eröffnet. Der nun übernommene Teil von Ramiris mache Also in dem Land zu einem der wichtigsten Akteure im ICT-Markt. Ramiris wurde gemäss Angaben auf der Firmenwebseite 1996 gegründet und erzielte 2020 einen Nettoumsatz von 42 Milliarden ungarischen Forint (knapp 120 Millionen Franken).
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Verlorener Rechtsstreit drückt Oracle ins Minus
Ein zehn Jahre alter Rechtsstreit hat dem Software-Konzern Oracle ein zweites Quartal mit tiefroten Zahlen beschert. Der Konzern verbuchte einen Verlust von rund 1,25 Milliarden Dollar. Der Umsatz legte unterdessen im Jahresvergleich – insbesondere aufgrund von Zuwächsen bei Cloud-Angeboten – um sechs Prozent auf 10,4 Milliarden Dollar zu, wie Oracle mitteilte. Der Rechtsstreit, der Oracle im vergangenen Quartal 4,7 Milliarden Dollar kostete, ging auf die Kontroverse rund um die Verpflichtung des einstigen Konzernchefs Mark Hurd zurück. Oracle holte Hurd in die Führungsriege, nachdem er bei HP als CEO aufgrund der Verletzung von Geschäftsgrundsätzen zurückgetreten war. Es folgte eine HP-Klage mit dem Vorwurf, mit Hurd seien auch Geschäftsgeheimnisse zum Konkurrenten gelangt. Dieser Streit wurde beigelegt. Doch dann stellte Oracle die Unterstützung der Server-Plattform Itanium von HP ein, worauf der Computer-Konzern 2011 vor Gericht zog – mit dem Vorwurf, dies habe gegen die Vereinbarung bei der Beilegung der Klage zu Hurds Verpflichtung verstossen. In diesem Jahr verlor Oracle schliesslich vor einem Berufungsgericht.
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Amazon kassiert Milliardenstrafe in Italien
Die italienischen Wettbewerbshüter haben gegen Amazon wegen Verletzungen des EU-Rechts eine Strafe von rund 1,129 Milliarden Euro verhängt. Der Konzern habe seine Stellung als Vermittler von Logistikdiensten auf der eigenen Plattform missbraucht und anderen Dienstleistern und Anbietern geschadet, hiess es in einer Mitteilung. Konkret geht es den Angaben nach um den Service «Fulfillment by Amazon» (FBA), auch bekannt als «Versand durch Amazon». Mit diesem bietet der Konzern Verkäufern an, die Versandlogistik zu übernehmen. Den Wettbewerbshütern zufolge wurden an den Service Vorteile auf der Verkaufsplattform gekoppelt. Dadurch erhielten etwa Verkäufer eine bessere Sichtbarkeit oder konnten ihre Produkte unter dem Siegel «Amazon Prime» anbieten. Dies sei entscheidend für den Verkaufserfolg auf der Seite Amazon.it. Nach Ansicht der Wettbewerbsbehörde wendet Amazon bei Händlern, die den FBA-Service nicht nutzen, ausserdem strengere Qualitätskontrollen an als bei anderen. Insgesamt habe Amazon konkurrierenden Logistikunternehmen im Bereich des E-Commerce geschadet, weil diese sich dem Service des Marktführers anpassen mussten, so die Behörde weiter. Zugleich seien auch andere Verkaufsplattformen geschädigt worden, weil Verkäufer zu Amazon gedrängt wurden.