Kalenderwoche 38
20.09.2021, 08:17 Uhr
Computerworld Newsticker
Aktuelle Nachrichten aus der ICT-Welt, ultrakompakt zusammengestellt.
Authena nimmt gut zwei Millionen Franken ein
Das Zuger Start-up Authena hat eine Seed-Finanzierungsrunde durchgeführt und dabei mehr als 2,3 Millionen Franken eingenommen. Geldgeber waren, so das Unternehmen, Privatpersonen aus der Schweiz und Grossbritannien sowie der US-Innovationsfonds Ecliptic Capital. Authena bietet eine Blockchain-basierte Lösung zur Absicherung von Lieferketten an. Konkret kann diese zur Abwicklung der Produknachverfolgung eingesetzt werden, zudem ermöglicht sie die End-to-End-Kommunikation zwischen Hersteller und Endnutzer. So sollen Produktfälschungen, Parallelimporte und die Umleitung von Produkten bekämpft werden. Mit dem Geld will das Start-up nun weiter wachsen und neue Prototypen für Grosskunden entwickeln.
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Twitter lässt Autoren auch in Bitcoin unterstützen
Twitter gibt seinen Nutzern die Möglichkeit, die Betreiber ihrer Lieblingsprofile auch in Kryptowährungen wie Bitcoin zu unterstützen. Die Funktion werde zunächst auf dem iPhone eingeführt und später dann auch für Geräte mit dem Google-System Android folgen, kündigte das Unternehmenan. Ausserdem experimentiert Twitter mit Neuerungen, die den Alltag bei dem Kurznachrichtendienst sicherer machen sollen. Dazu gehören ein verbesserter Filter für unerwünschte Begriffe sowie eine Funktion, die automatisch Accounts sperren kann, die denen ähneln, die ein Nutzer bereits blockiert hat. Auch soll es einfacher werden, Profile unauffällig zu entfolgen.
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Locatee erhält Finanzspritze
Das Zürcher Start-up Locatee hat im Rahmen einer Wachstumsfinanzierungsrunde 7,7 Millionen Schweizer Franken eingenommen. Angeführt wurde diese laut einer Mitteilung vom europäischen Investor SmartFin. Als neue Geldgeber an Bord seien ausserdem die Zürcher Kantonalbank, Swiss Immo Lab und Verve Ventures gewesen. Mitgemacht hätten auch die bestehenden Investoren Fyrfly Venture Partners und Tomahawk VC. Mit dem Geld will Locatee – das Start-up entwickelte eine SaaS-Lösung für das Erfassen der Auslastung von Büroräumlichkeiten – nun mehr Kunden anlocken und die hauseigene Plattform weiterentwickeln.
Donnerstag, 23. September 2021
Vaudoise investiert in finnische Mobilitäts-App
Die Vaudoise Versicherungen investieren laut eigenen Angaben in das finnische Start-up Maas Global. Das Jungunternehmen entwickelte die App Whim, mit der Verkehrsdienstleistungen von regionalen Partnern zusammengestellt werden. Maas bezeichnet die App als Mobility-as-a-Service-Lösung. Sie ist mit einem Routenplaner ausgestattet und soll so den schnellsten und umweltfreundlichsten Weg von A nach B kalkulieren. Whim sei ausserdem mit städtischen Anbietern verknüpft und ermögliche so die Fortbewegung mit ÖV, Taxis, Velos, E-Trottinetten oder auch Autos. Bei der Vaudoise orientiert sich die Investition gemäss einer Mitteilung an der Nachhaltigkeitsstrategie 2020 und erfolgt mit Blick auf die Mobilität der Zukunft. Zur Höhe der Beteiligung liefert die Versicherungsgesellschaft keine Infos.
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Ricoh steigt ins Geschäft mit smarten Schliessfächern ein
Ricoh hat die Übernahme des Europageschäfts von Apex angekündigt. Das US-Unternehmen gehört den Angaben zufolge zu den grössten Anbietern von Managed Services für intelligente Schliessfächer. Mit der Akquisition sichert sich Ricoh nich nur die Soft- und Hardware von Apex, sondern auch die europäischen Kunden und Partner. Wie es in einer Mitteilung heisst, können diese nun sowohl auf die Palette an intelligenten Schliessfachlösungen als auch auf das Produkt- und Dienstleitungsportfolio von Ricoh zurückgreifen. «Diese vielversprechende Übernahme ist unsere Antwort auf die globale Herausforderung der digitalen Transformation und der Implementierung des hybriden Arbeitsplatzes. Apex ist schon seit einigen Jahren unser Partner, daher kennen wir das Unternehmen sehr gut und wissen, dass die intelligenten Schliessfächer für unsere Kunden ein Treiber in ihrer digitalen Transformation sein werden», wird der David Mills zitiert, der CEO von Ricoh Europa.
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Neue Gesichter in der EMEA-Führungsetage von Nutanix
Der Cloud-Computing-Spezialist Nutanix gibt Änderungen in seiner EMEA-Führungsetage bekannt. Und zwar wird Markus Pleier per sofort zum Field CTO EMEA befördert. In seiner neuen Position werde er sich insbesondere um die Belange von Top-Kunden und -Partner kümmern. Dabei solle er die Beziehungen auf Führungsebene auf- und ausbauen sowie technisches Feedback sammeln, um die Forschung, Entwicklung und Produktstrategie von Nutanix noch besser an die Kundenbedürfnisse anzupassen. Laut Nutanix reagiert man mit Pleiers Beförderung auf «das starke Wachstum in den EMEA-Ländern». Weiter wurde auch Adam Tarbox befördert. Neu werde er als Vice President of EMEA Channel Sales die Gesamtverantwortung für die Go-to-Market-Strategien von Nutanix für Reseller, Distis, OEM-Plattformpartner, Systemintegratoren sowie auch Technologiepartner übernehmen.
Mittwoch, 22. September 2021
Google kauft Bürogebäude in New York
Trotz des Trends zum Arbeiten von Zuhause aus steckt Google mehr als zwei Milliarden Dollar in den Kauf eines Bürogebäudes in New York. Es soll das Herzstück von einem Gebäudekomplex des Internet-Konzerns im Südwesten Manhattans werden, schrieb Finanzchefin Ruth Porat in einem Blogeintrag. Das Gebäude mit dem Namen St. John's Terminal – ein ausgebauter früherer Güterbahnhof – wurde bereits von Google gemietet. Jetzt nutzt der Konzern die Möglichkeit, es für 2,1 Milliarden Dollar zu kaufen. New York ist mit 12'000 Beschäftigten bereits der zweitgrösste Google-Standort ausserhalb der Zentrale im kalifornischen Mountain View.
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Sensirion übernimmt Berliner Start-up AiSight
Der Sensorhersteller Sensirion aus Stäfa hat die Übernahme des Berliner Start-ups AiSight bekannt gegeben. Den Angaben zufolge beschäftigt dieses 19 Mitarbeitende und bietet skalierbare Maschinendiagnose-Lösungen für die Fertigungsindustrie an. Die Produkte sollen es ermöglichen, ungeplante Ausfallzeiten von Maschinen zu vermeiden, die Instandhaltung zu optimieren und die Effizienz zu verbessern. Sensorion verfolge mit der Übernahme die langfristige Strategie, durch Innovation und Investitionen in neue Technologien zu wachsen, wie es heisst. Der Übernahmepreis bleibt geheim.
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Twitter zahlt über 800 Millionen US-Dollar nach Investoren-Klage
Twitter will eine Investoren-Klage mit einer Zahlung von mehr als 800 Millionen US-Dollar aus der Welt schaffen. Die Anleger klagten bereits 2016 mit dem Vorwurf, die Firma habe falsche Angaben über die Wachstumsaussichten gemacht und den Markt dadurch in die Irre geführt. Twitter räume bei dem ausgehandelten Vergleich kein Fehlverhalten ein, betonte das Unternehmen. Die Sammelklage geht auf Twitters Geschäftsprognosen aus dem Jahr 2014 zurück. Das Unternehmen hatte damals erklärt, man könne auf lange Sicht die Marke von einer Milliarde Nutzer überschreiten und mittelfristig auf 550 Millionen monatlich aktive Nutzer kommen. Später fiel die Aktie, nachdem das Wachstum deutlich langsamer ausgefallen war. Twitter nennt seit einiger Zeit nur noch die Zahl der Nutzer, die der Dienst in seinen eigenen Apps oder in der Webversion mit Werbung erreichen kann. Die Firma argumentierte, dass nur diese Zahl für das Geschäft relevant sei. Auf dieser Basis stieg die Zahl der täglich aktiven Twitter-Nutzer im zweiten Quartal dieses Jahres binnen drei Monaten von 199 auf 206 Millionen.
Dienstag, 21. September 2021
Schweiz ist laut Uno-Organisation das innovativste Land der Welt
Laut dem Global Innovation Index (GII) ist die Schweiz in Sachen Innovation und Wettbewerbsfähigkeit weltweit führend vor Ländern wie Schweden und den USA. Das Siegertreppchen der Uno-Organisation für intellektuelles Eigentum (WIPO) bleibt damit zum dritten Mal in Folge unverändert. Der globale Innovationsindex listet mehr als 130 Länder. Untersucht wurden Themen wie Know-how und Technologie, Patente oder die Komplexität von Exportprodukten. Die WIPO schreibt zudem in ihrem Bericht, dass die Investitionen in die Wissenschaft und Forschung trotz der Corona-Pandemie gestiegen seien. Wenig überraschend dabei: Den grössten Anstieg an Mitteln verzeichneten die Forschung für pharmazeutische und biotechnologische Innovationen. Hingegen hatten es die Bereiche Verkehr und Tourismus schwer, neue Ausgaben zu tätigen. Konkret hätten rund 60 Prozent der forschungsintensiven Unternehmen ihre Innovationsausgaben erhöht, was einer Steigerung von rund 10 Prozent entspreche. Der Umfang des dabei eingesetzten Risikokapitals stieg um 5,8 Prozent.
Montag, 20. September 2021
Infineon nimmt neue Hightech-Chipfabrik in Betrieb
Der deutsche Halbleiterfertiger Infineon hat im österreichischen Villach eine neue Hightech-Chipfabrik mit Fokus auf Leistungselektronik auf 300-Millimeter-Dünnwafern in Betrieb genommen. Mit einem Investitionsvolumen von 1,6 Milliarden Euro habe der Konzern damit eines der grössten Investitionsprojekte in der Mikroelektronikbranche in Europa umgesetzt, heisst es in einem Communiqué. Speziell an der neuen Chipfabrik ist insbesondere, dass Infineon dort auf Vollautomatisierung und Digitalisierung setzt. Laut dem COO Jochen Hanebeck verfügt das Unternehmen in Dresden über eine weitere Fabrik für Leistungshalbleiter-Fertigungen. Ihm zufolge basieren beide Standorte auf den gleichen standardisierten Fertigungs- und Digitalisierungskonzepten, sodass sie sich so steuern lassen, als wären sie eine Fabrik. «Wir steigern die Produktivität und schaffen zusätzliche Flexibilität für unsere Kunden. Denn wir können Fertigungsvolumina für unterschiedliche Produkte rasch zwischen den Standorten verschieben und damit noch schneller auf ihren Bedarf reagieren», so Hanebeck.
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Hochrangiger Versicherungsmanager wechselt zu Wefox
Der Versicherungsmanager Peter Huber wechselt zum schweizerisch-deutschen Insurtech Wefox und schlüpft dort in die Rolle des Chief Insurance Officer. «Mit seiner langjährigen Erfahrung im globalen Versicherungsgeschäft» werde er die Expansion in den Bereichen Lebens- und Krankenversicherung sowie die Vertriebsstrategie des bestehenden Produktportfolios vorantreiben, heisst es in einem Communiqué. Bis vor Kurzem war Huber noch CEO bei Zurich International. Mit ihm verfolgt das Insurtech ambitionierte Ziele. Im kommenden Jahr will Wefox laut eigenen Angaben 50 neue Produkte auf den Markt bringen.
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USA bereiten Massnahmen gegen Ransomware-Zahlungen vor
Wie das «Wall Street Journal» berichtet, bereitet das US-Finanzministerium Massnahmen wie Geldstrafen vor, die es Hackern erschweren soll, Kryptowährungen für Lösegeldzahlungen im Zusammenhang mit Ransomware-Angriffen zu nutzen. Die Sanktionen sollen allerdings nicht die ganze Krypto-Infrastruktur auf eine schwarze Liste setzen, sondern sich auf spezifische Ziele fokussieren. Die Sprache ist dabei insbesondere von Plattformen, die es den Hackern ermöglichen, anonym zu bleiben. Strafbar ist in den USA bereits jetzt das Bezahlen von Ransomware-Lösegeld, da diese oftmals in Länder fliessen, die auf Sanktionslisten stehen – etwa der Iran, Nordkorea oder die russisch besetzte Krim. Wer in den USA Opfer einer Ransomware-Attacke wird und meint, Lösegeld bezahlen zu müssen, braucht dafür eine offizielle Genehmigung.
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