Wie Daten das Business befeuern

IT-Abteilungen unter Druck

Unternehmen müssten sich mit Trends wie künstlicher Intelligenz, Container-Technik oder gesetzlichen Vorgaben auseinandersetzen, um in der digitalen Transformation bestehen zu können, führte Wood aus. Hierbei käme den IT-Abteilungen besondere Bedeutung zu. Sie müssten neue Technologien einführen, kämpfen aber mit Budget-Druck und gebundenem Personal.
Oft beschäftigten sich rund 80 Prozent der Mitarbeiter von IT-Abteilungen mit dem Unterhalt bestehender (auch veralteter) Systeme und nur zu 20 Prozent mit der Entwicklung neuer Lösungen. Start-ups hingegen, ergänzte Bornträger, könnten zu 100 Prozent in neue Produkte investieren und sich dadurch mit einer höheren Geschwindigkeit am Markt bewegen, als reife Unternehmen.

Sinnvolle Datennutzung erfordert Kulturwandel 

Für Bornträger bringt die Veränderung weitreichende Änderungen in der Organisation von Unternehmen mit. Strategien, Führungsmodelle und Prozesse würden zwar überarbeitet. Doch meist gehe im Wandel die Kultur vergessen. «Die digitale Transformation erfordert auch einen Kulturwandel», betonte Bornträger.
Inwieweit die Datenqualität die Kultur beeinflusse, wollte eine Besucherin wissen. Hierbei gehe es um das Werteverständnis für Daten, antwortete Bornträger. Wenn ein Unternehmen meint, seine Daten seien nichts wert, werde es im Informationszeitalter Schwierigkeiten bekommen.
Man müsse neu darüber nachdenken, wie man Daten speichert, nutzt oder auch vernichtet. Sonst könnten die Daten am Ende uns vernichten, merkte die Medizinerin und Unternehmerin Andrea Degen an. Degen arbeitet mit sensiblen Daten im Bereich der geistigen Gesundheit.
Quelle: NMGZ
«Wir haben jede Menge Daten», sagte eine andere Teilnehmerin, «doch diese verlieren zum Teil an Wert.» Man müsste daher neu darüber nachdenken, wie man Daten speichert, nutzt oder auch vernichtet. «Sonst könnten die Daten am Ende uns vernichten.»
Im Computerzeitalter sammelten wir Daten, sagte Bornträger. Heute im Informationszeitalter geht es um Wissen, dass wir aus den Daten generieren. Das erfordere einen Wandel in der Führung und bei den Arbeitsweisen wie etwa einen Datenlöschtag.

Schweizer Cloud-Boom

Immer mehr Unternehmen sammeln, verarbeiten oder speichern Daten in der Cloud. Wood präsentierte Ergebnisse einer international durchgeführten Veritas-Studie wonach mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen inzwischen eine Cloud-First-Strategie lebten. Auffallend ist, dass Schweizer Unternehmen mehrheitlich auf ein bis zwei Infrastruktur-Provider setzen. In anderen Ländern setzen Unternehmen meist auf deutlich mehr Anbieter. Die Daten zeigen auch: Die Cloud boomt hierzulande. Für das kommende Jahr prognostiziert Veritas 122 Prozent höhere Investitionen Schweizer Firmen in Cloud-Angebtote.
Ian Wood präsentierte Zahlen aus einer aktuellen Veritas-Studie zur Cloud-Nutzung.
Quelle: NMGZ
Mit der zunehmenden Nutzung der Cloud scheint es immer mehr Firmen egal zu sein, ob die Daten in der Schweiz oder im Ausland gelagert sind. Wood betonte, dass Kunden immer noch selbst für den Schutz der Daten verantwortlich sind. Er fragte, wie viele der Gäste denn wüssten, dass ihr Cloud-Anbieter wahrscheinlich kein Back-up and Recovery standardmässig anbiete. Wie zur Bestätigung hob keiner der Gäste den Arm.
85 Prozent der Unternehmen orchestrieren heutzutage unterschiedliche Cloud-Services, führte Wood aus. Veritas nutze über 200 SaaS-Lösungen. Ein Wert auf den auch Schweizer Firmen kommen, gemäss Aussagen verschiedener Breakfast-Besucher. Ein Teil dieser genutzten Services dürfte im Bereich der Schatten-IT angesiedelt sein, wie dem Wortwechsel zwischen Gästen und Moderatoren zu entnehmen war. Ein Besucher nannte das Beispiel der Fachabteilung einer Firma, die heikle Kundendaten in die Salesforce-Cloud auslagern wollte. Der zuständige CISO habe jedoch nichts davon gewusst.
Ein weiteres Problem für Firmen sei der Vendor-Lock-in. «Es ist einfacher geschieden zu werden, als den Cloud Provider zu wechseln», brachte es Wood auf den Punkt und ergänzte: «Ohne Strategie führt Multicloud ins Chaos.»



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