Sunrise-Börsengang für Mitte November geplant
Unternehmerische Freiheit
Mit dem Börsengang wird Sunrise unternehmerisch wieder in die Freiheit entlassen. Das Schweizer Unternehmen wird operativ vom US-Kabelnetzgiganten getrennt. Um die Verschuldung von Sunrise zu senken, will Liberty 1,5 Milliarden Franken investieren.
Ganz nabelt sich Sunrise auch künftig nicht vom Mutterkonzern ab. So bleiben noch Geschäftsbeziehungen bestehen. "Dank verschiedener Dienstleistungsverträge wird Sunrise weiterhin von der Partnerschaft mit Liberty Global profitieren", hatte es am Kapitalmarkttag im September geheissen.
"Der Zugang zu Technologie-, Finanz- und anderen Dienstleistungen bleibt gewährleistet." Der Schweizer Telekomanbieter wird beispielsweise weiterhin für die nächsten fünf Jahre die TV-Empfangsboxen des britisch-amerikanischen Konzerns beziehen.
Operativ würden dieses und nächstes Jahr noch Übergangsjahre ohne Wachstum, hatte Sunrise-Chef André Krause im September gesagt. Ab dem nächsten Jahr soll dann der operative Gewinn nach Leasingkosten (EBITDAaL) stabil bleiben oder leicht wachsen. Mittelfristig soll es dann ein stabiles bis niedriges einstelliges Umsatzwachstum geben.
Milliardenschwere Übernahme
Liberty Global hatte Sunrise Ende 2020 in einer 6,8 Milliarden Franken schweren Übernahme erworben und in der Folge mit der eigenen Schweizer Kabelnetztochter UPC zusammengelegt. Damit wurde ein potenterer Herausforderer für den Platzhirsch Swisscom geschaffen, der mehr Kunden und Marktanteil erreichte.
Ein Ziel der Fusion war es auch, die jeweiligen Schwachstellen zu beseitigen. So erhielt Sunrise ein eigenes Festnetz, während UPC ein Handynetz bekam. Nach der Fusion der beiden Firmen wurde Sunrise von Liberty im Frühling 2021 von der Schweizer Börse genommen. Nun gibt Sunrise ein Comeback.