25.08.2016, 09:10 Uhr

UBS arbeitet an Bitcoin-Konkurrenz

Zusammen mit weiteren Banken plant die Schweizer Grossbank UBS die Einführung einer eigenen Krypto-Währung.
Die Grossbank UBS hat gemeinsam mit der Softwarefirma Clearmatics eine neue Cyber-Währung ins Leben gerufen. Die auf der Verschlüsselungstechnologie Blockchain basierende Währung soll Transaktionen zwischen Finanzhäusern vereinfachen und günstiger machen. Das Konzept der Währung «Utility Settlement Coin» (USC) soll nun den Zentralbanken und Regulatoren vorgestellt werden. Für den Dialog sind zwei Jahre eingeplant: Geben die Aufseher ihren Segen, könnte die Währung ab 2018 auf den Markt kommen. Zuerst solle sie dann im kleinen Umfeld getestet werden, sagte eine UBS-Sprecherin am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Sie bestätigte eine Meldung der «Financial Times». Das Projekt hat die UBS gemeinsam mit dem Technologieunternehmen Clearmatics ins Leben gerufen. Weitere Banken haben sich angeschlossen, um das Konzept voranzutreiben. An Bord sind die Deutsche Bank, das spanische Institut Santander, die US-Bank BNY Mellon und der Broker ICA. Schon heute seien bei der Abwicklung von Transaktionen viele Institute aktiv, begründete Deutsche-Bank-Manager Paul Maley die Kooperation. «Es ist entscheidend, dass wir mit unseren Fachkollegen zusammenarbeiten, um praktikable Alternativen zu den bestehenden Modellen zu entwickeln.» Nächste Seite: Bargeld bei Zentralbanken hinterlegt

Bargeld bei Zentralbanken hinterlegt

Die neue Verschlüsselungstechnologie Blockchain ist in der Finanzindustrie derzeit in aller Munde. Aktien- und Anleihengeschäfte könnten damit direkt zwischen Käufer und Verkäufer abgewickelt werden - schneller und für die Institute günstiger als bisher. Die Technologie wird unter anderem von der Cyber-Währung Bitcoin genutzt, die allerdings mit Betrugsfällen für Schlagzeilen gesorgt hat und deshalb in grossen Teilen der Öffentlichkeit kritisch gesehen wird. Verschiedene Banken arbeiten daher an der Entwicklung eigener Cyber-Währungen. Um Betrug zu verhindern und keine Parallelwährung zu schaffen, soll für die Transaktionen Bargeld bei den Zentralbanken hinterlegt werden. Mehr Zusammenarbeit  UBS-Chef Sergio Ermotti hatte kürzlich eine Diskussion über eine engere Kooperation von Banken angemahnt - etwa in der IT oder bei der gemeinsamen Nutzung von Immobilien. «Ich bin zuversichtlich, dass wir - wie andere Branchen auch - enger zusammenrücken werden, um Grössenvorteile zu heben.» Das jetzige Projekt findet unabhängig vom Blockchain-Konsortium R3 statt, bei dem über 50 globale Finanzinstitute mitmachen, darunter auch die Credit Suisse. Das Konsortium arbeitet ebenfalls an Innovationen im Finanzmarkt.



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