25.06.2008, 09:47 Uhr
Nokia übernimmt Symbian
Nokia kauft die verbleibenden rund 52 Prozent an der Mobilbetriebssystem-Herstellerin Symbian.
Nokia bietet insgesamt 264 Millionen Euro für die verbleibenden Anteile an Symbian. Sony Ericsson, Ericsson, Panasonic sowie Siemens haben den Finnen ihre Anteile bereits zugesagt, bei Samsung geht Nokia ebenfalls davon aus, dass es die Offerte akzeptiert. Vorbehaltlich verschiedener aufschiebender Bedingungen soll die Transaktion vermutlich im vierten Quartal 2008 abgeschlossen werden.
Gleichzeitig kündigt Nokia gemeinsam mit AT&T, LG Electronics, Motorola, NTT DoCoMo, Samsung, Sony Ericsson, STMicroelectronics, Texas Instruments sowie Vodafone die Gründung der Symbian Foundation an. In dieser soll das Symbian OS zusammen mit den bislang konkurrierenden Benutzeroberflächen S60, UIQ und MOAP (S) zu einer offenen Plattform für mobile Software zusammengeführt werden. Diese neue Plattform soll dann über ein gemeinsames Oberflächen-Framework verfügen und allen Foundation-Mitgliedern vom ersten Tag des Stiftungsbetriebes an unter einer gebührenfreien Lizenz zur Verfügung stehen. Jedes interessierte Unternehmen könne der Symbian Foundation beitreten, heisst es weiter. Anschliessend sollen die Stiftungsmitglieder die Plattform "in offener Zusammenarbeit" weiter verbessern. Schon zum Start sollen die Komponenten teilweise unter eine Open-Source-Lizenz gestellt werden. Die Symbian Foundation will das "umfassendste mobile Software-Angebot, das als Open Source angeboten wird", bereitstellen. Dies soll im Laufe der kommenden zwei Jahre passieren. Als Lizenz ist die Eclipse Public License (EPL) 1.0 vorgesehen.
Die Marktforscherin Strategy Analytics bewertet die Ankündigung von Nokia, die verbleibenden Symbian-Anteile zu kaufen und das Betriebssystem "Symbian OS" gemeinsam mit zahlreichen grossen Partnern zu einer offenen Plattform zu machen, als klugen Schachzug. Neil Mawston, Director bei Strategy Analytics, rechnet damit, dass Nokia die lizenzfreie Symbian-Software einsetzt, um 2009 das profitable Wachstum bei Endgeräten und Diensten voranzutreiben. Sein Kollege Bonny Joy fügt hinzu, dass geringere Kosten für Symbian-OS vor allem eine schlechte Nachricht für konkurrierende mobile Plattformen wie Google Android and Microsoft Windows Mobile darstellen.