02.02.2007, 11:54 Uhr
Bacoc will Benq Mobile doch nicht
Die Rettung der insolventen Handy-Herstellerin Benq Mobile rückt in weite Ferne, nachdem nun auch der letzte bekannte Interessent Bacoc abgesprungen ist.
Die Hamburger Bacoc-Gruppe hat gestern verlauten lassen, dass sie kein Kaufangebot für Benq Mobile abgeben werde. Insbesondere der Zeitfaktor habe bei dieser Entscheidung eine wichtige Rolle gespielt. In den vergangenen Wochen seien die Chancen für einen erfolgreichen Neustart rapide gesunken und zahlreiche wichtige Benq-Mobile-Mitarbeiter seien mittlerweile abgewandert. Wie Insolvenzverwalter Martin Prager durch seine Sprecherin verlauten liess, komme die Nachricht nicht überraschend. Allerdings verwundere die Argumentation, denn Bacoc habe mehr als zwei Monate an einer Finanzierung gebastelt. Die Bacoc-Gruppe hatte Anfang Januar 2007 Interesse an Benq Mobile bekundet. Es war jedoch stets unklar, ob die Firma über die nötige Finanzkraft und das Know-how verfügt, die frühere Siemens-Handysparte mit ursprünglich mehr als 3000 Beschäftigten zu übernehmen. Zuvor war auch eine Interessentengruppe um den ehemaligen Daimler-Chrysler-IT-Manager Hansjörg Beha abgesprungen, die ursprünglich die Übernahme von rund 800 Beschäftigten des insolventen Unternehmens in Aussicht gestellt hatte. Pragers Sprecherin bekräftigte gestern, dass noch nicht alle Interessenten abgesagt haben. Es gebe noch Gespräche, aber die Hoffnung sei nicht gross.