20.10.2010, 10:43 Uhr
Retourkutsche für Jobs
Die von Apple-Chef Steve Jobs mit Häme überschütteten iPhone-Konkurrenten wehren sich.
Jim Balsillie von RIM meint, dass Jobs ein Zerrbild zeichne, was die iPhone-Verkaufszahlen anbelangt
Polemik pur unter den Smartphone-Herstellern. Nachdem Apple-CEO Steve Jobs namentlich die iPhone-Konkurrenten Research In Motion (RIM) und Google verbal abgewatscht hat (Computerworld.ch berichtete), haben die Attackierten reagiert.
So hat der Co-CEO von RIM, Jim Balsillie, Jobs beschuldigt, punkto Verkaufszahlen die Fakten zu verzerren und Äpfel mit Birnen zu vergleichen. So behauptete der Apple-Chef, das iPhone habe den Blackberry Absatz-mässig hinter sich gelassen. Balsillie argumentiert aber, Jobs habe die verkauften iPhones bis Ende September mit dem Blackberry-Absatz bis und mit Ende August verglichen. "Gerade im September ist die Nachfrage höher als im Sommer", meint der RIM-Co-Boss. Der Vergleich der beiden "Quartalszahlen" sei somit unlauter.
Zudem wundert sich Balsillie offen darüber, wie der iPhone-Absatzsprung von 8,4 Millionen auf 14,1 Millionen zustande kam. Seine Vermutung: In den 14,1 Millionen sind all die iPhones mit eingerechnet, die Apple im Vorquartal wegen Lieferschwierigkeiten nicht ausliefern konnte.
Zuvor hatte auch ein Google-Vertreter auf die Vorwürfe des Apple-Chefs reagiert, das Smartphone-Betriebssystem Android sei nicht wirklich offen, dafür umso variantenreicher, was es schwierig mache, dafür Programme zu schreiben. Andy Rubin, der bei Google für Android zuständig ist, erklärte seinem Kontrahenten auf Twitter in bestem Computerfreak-Jargon, was die wirkliche Definition von Offenheit sei: "mkdir android ; cd android ; repo init -u git://android.git.kernel.org/platform/manifest.git ; repo sync ; make". Übersetzt für alle Nicht-Programmierer handelt sich bei der Antwort von Rubin um die einfache Anweisung, wie man das quelloffene Android-Betriebssystem herunterlädt und auf einem beliebigen Gerät installiert.