Publireportage 26.11.2018, 08:00 Uhr

Ohne Verhaltensregeln geht’s nicht

KI wird allerorten kontrovers diskutiert. Nehmen Roboter uns die Arbeit weg? Übernehmen sie bald die Weltherrschaft? Ein sinnvoller Umgang mit KI braucht eine differenzierte Betrachtung – und ethische Vorgaben.
Der Autor: Dr. Andreas Becks, Head of Business Analytics, SAS DACH
Künstliche Intelligenz (KI) war auf der diesjährigen SAS Analytics Experience in Mailand ein Top-Thema. Zahlreiche Unternehmen unterschiedlichster Branchen – etwa die Techniker Krankenkasse, die Banca d'Italia, der US-Schienenverkehrsausrüster GE Transportation oder der portugiesische Energieversorger EDP Distribuição – stellten Best Practices vor. Zur Sprache kamen grundverschiedene Use Cases für Analytics und KI: in der Kundeninteraktion, im Risikomanagement, in der Betrugsprävention, für neuartige Geschäftsmodelle oder zur Digitalisierung von bestehenden Strukturen.

KI ist nicht gleich KI

Was in Mailand ebenso klar erkennbar wurde: Man darf bei der Diskussion um KI nicht verallgemeinern. Stattdessen muss man, wenn es darum geht, was die Technologie schon kann und darf, zwischen «Narrow»-KI und «General»-KI differenzieren, wie dies Oliver Schabenberger, COO und CTO von SAS, in seiner Keynote getan hat. Demnach übernimmt Narrow-KI bereits vereinzelte Aufgaben, und vor allem Tätigkeiten, die sich automatisieren lassen. Für komplexere Aufgaben wird jedoch immer noch eine menschliche Urteilskraft benötigt. Von einer General-KI, die dies übernehmen – und damit die meisten Jobs überflüssig machen könnte – seien wir noch weit entfernt.

Verantwortungsbewusstsein ist vorhanden

Trotz der noch recht beschränkten Einsatzgebiete für KI müssen sich gerade Unternehmen bereits mit dem Verhältnis Mensch – Maschine auseinandersetzen – und zwar auch unter ethischen Vorzeichen. SAS hat genau zu diesem Thema eine Forbes-Studie unterstützt. Die Ergebnisse zeigen, dass 70 Prozent der Unternehmen weltweit, die KI bereits einsetzen, ethische Trainings für ihre IT-Mitarbeiter durchführen. 63 Prozent verfügen sogar über Ethikkommissionen, um den Umgang mit KI zu bewerten. Die Studie AI Momentum, Maturity and Models for Success befragte 305 Business-Leaders weltweit, von denen mehr als die Hälfte Chief Information Officer, Chief Technology Officer oder Chief Analytics Officer sind.
Die Ergebnisse zeigen einen klaren Zusammenhang zwischen Thought Leadership und ethischem Bewusstsein. Unternehmen, die ihre KI-Implementierung als erfolgreich bezeichnen, sind auch ganz vorne mit dabei, wenn es darum geht, Verantwortung für KI zu übernehmen: 92 Prozent der führenden KI-Unternehmen (sogenannte KI-«Leaders») trainieren ihre Technologieexperten in ethischen Fragen, im Vergleich zu gerade mal 48 Prozent der Unternehmen, die in Sachen KI-Nutzung noch nicht so weit sind.
Führende KI-Unternehmen erkennen auch den Zusammenhang zwischen dem erfolgreichen Einsatz dieser Technologie und Analytics. 79 Prozent dieser «Leaders» geben an, dass Analytics eine entscheidende Rolle für KI in ihrem Unternehmen spielt; dies sagen nur 14 Prozent von den bisher weniger erfolgreichen KI-Anwendern.

Kontrolle ist zwingend erforderlich

Eine häufige – und falsche – Annahme ist, dass KI ohne menschliches Mitwirken funktioniere. Die Studie zeigt deutlich, dass führende KI-Unternehmen eine Kontrolle der Technologie als unerlässlich ansehen. Knapp drei Viertel (74 Prozent) berichten von mindestens wöchentlichen Reviews ihrer KI-Ergebnisse, nur 33 Prozent der KI-«Nachzügler» führen solch regelmässige Kontrollen durch. 43 Prozent der KI-«Leaders» haben einen Prozess, um fragwürdige Ergebnisse zu überarbeiten (bei den anderen sind dies lediglich 28 Prozent).
Es leuchtet ein, dass Unternehmen Massnahmen in Sachen ethischer KI ergreifen und die Kontrolle über KI behalten wollen, denn sie sind sich bewusst, dass mangelhafte Ergebnisse negativ auf sie zurückfallen können. Von den Unternehmen, die bereits KI einsetzen oder dies planen, sagen 60 Prozent aus, dass sie sich um die Auswirkungen von KI auf die Kundeninteraktion sorgen.

Grosses Potenzial

Mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Befragten, die KI einsetzen, sagt, dass die Implementierung ein echter Erfolg gewesen sei – und nennt als Verbesserungen unter anderem präzisere Vorhersagen und fundierte Entscheidungsfindung, höhere Abschlussquoten in der Kundenakquise sowie eine Steigerung der operativen Produktivität.
Zahlreiche Unternehmen sehen zudem Vorteile für ihre Belegschaft: Die Rollen verändern sich, Aufgaben werden anspruchsvoller. 64 Prozent bestätigen, dass sich ihre Mitarbeiter dank KI jetzt mehr auf strategische als auf operative Aufgaben konzentrieren können.

Fazit

Die Studie zeigt, dass in Sachen KI noch Handlungsbedarf besteht, wenn es um menschliche Akzeptanz geht. Die SAS Analytics Experience wiederum hat gezeigt, was heute (technologisch) schon möglich ist und auch bereits umgesetzt wird. Aufgabe der Unternehmen und der Politik ist es, die Technologie und den menschlichen Faktor verträglich «unter einen Hut» zu bringen.
Weitere spannende Vorträge der SAS Analytics Experience zum Thema KI und Big Data Analytics finden Sie hier.

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