Gastbeitrag
28.03.2025, 07:30 Uhr
Sicherheit und KI: Zwei Ziele, eine Lösung
Schweizer Unternehmen verfolgen mit ihrer IT zwei Ziele: Sicherheit und KI. Colocation-Rechenzentren helfen ihnen dabei, beide Ziele gleichzeitig – und nachhaltig – zu erreichen.

(Quelle: Digital Realty)
Sicherheit ist für Schweizer Unternehmen von höchster Priorität. Daran lässt SWISS IT 2025 keinen Zweifel. Für 78 % der Befragten zählt «Sicherheit» zu den drei wichtigsten IT-Projekten für dieses Jahr. Damit ist das Thema wichtiger als jedes andere. Das allein wäre nicht bedenklich, zeigt es doch erst einmal, dass Sicherheit ernst genommen wird.
Bedenklich ist der Stand der Sicherheit aber doch. Das zeigt sich beim Betrachten von zwei weiteren Zahlen: Erstens war Sicherheit zwar schon im vergangenen Jahr für die weitaus meisten Unternehmen das Top-Thema – aber damals waren es «nur» 62 %. Und zweitens sagen noch immer 39 % der IT-Abteilungen: Sicherheit ist für uns die am schwierigsten umzusetzende Aufgabe. Das alarmierende Fazit: Sicherheit wird immer wichtiger – aber sie bleibt schwierig zu gewährleisten. IT-Abteilungen stehen unter Druck.
Anspruchsvolle Doppelrolle: Schaden abwehren und Wachstum ermöglichen
IT-Abteilungen sollen aber nicht nur Gefahren vom Unternehmen – weltweit droht Cyberkriminalität laut Statista Schäden in Höhe von 10,5 Billionen US-Dollar anzurichten – abwehren. Sie sollen auch den künftigen Erfolg vorbereiten. Kein anderes Schlagwort ist 2025 dabei so wichtig wie die Technologie, in die laut Statista 2025 158,4 Milliarden US-Dollar investiert werden: KI
Wie schon bei der Sicherheit zeigt auch bei der KI der Vergleich mit den Ergebnissen der SWISS IT aus dem Vorjahr, dass es in Schweizer Unternehmen nicht nach Plan läuft: Im vergangenen Jahr war KI bereits in 20,9 % der Unternehmen im Einsatz, in 49,8 % war der Einsatz für die folgenden zwölf Monate geplant. In diesem Jahr nun ist KI zwar in bereits 32 % der Unternehmen im Einsatz. Aber bei 41 % heisst es weiterhin: «Wir planen noch». Auch hier ist das kein gutes Zwischenzeugnis: Schweizer Unternehmen ist KI wichtig – aber sie verfehlen ihre eigenen Ziele. IT-Abteilungen stehen doppelt unter Druck.
Eine Lösung für beide Ziele: Colocation
Wie können es IT-Abteilungen schaffen, gleichzeitig in der Defensive für Sicherheit zu sorgen und in der Offensive den Erfolg von morgen vorzubereiten? Indem sie enger mit Colocation-Rechenzentren zusammenarbeiten. Dort finden sie die idealen Voraussetzungen, um anspruchsvolle Workloads in einer physisch sicheren Umgebung zu betreiben. Deren physische Sicherheit reicht von verschiedenen Technologien und Verfahren, die im Alltag ausreichen, bis hin zum Schutz durch das Militär im Ernstfall. Der ist bislang zwar noch nie eingetreten, wird aber regelmässig, wie zuletzt im Herbst 2024 in der Flughafen-Region im Rahmen der Militärübung «SKILL GRANDE 24-61», geprobt.
Aber Sicherheit ist mehr als physische Sicherheit.
Mit SCION sind Daten nur auf sicheren Wegen unterwegs
Unternehmen leben von ihren Daten und die zu schützen, wo auch immer sie sind, ist für ihre Sicherheit entscheidend. Leider ist «Wo auch immer sie sind» ein oft sehr schwammiger Begriff: Viele Unternehmen, deren Sicherheit und Produktivität vom Teilen von Daten abhängen, können gar nicht genau sagen, auf welchen Wegen ihre Daten eigentlich reisen.
Die in der Schweiz entwickelte Technologie SCION (Scalability, Control, and Isolation On Next-Generation Networks) schafft genau da Abhilfe. Unternehmen, darunter viele Banken, die diese Technologie nutzen, schliessen sich dabei zu einem exklusiven Netzwerk zertifizierter Partner zusammen. In diesem Netzwerk erlangen sie die vollständige Kontrolle darüber, welche Verbindungen ihre Daten auf dem Weg von A nach B nutzen dürfen und können sich unterwegs auf höchste Sicherheit verlassen. Digital Realty stellt im SCION-Ökosystem die Umgebung zur Verfügung, in der sich die einzelnen Partner schnell, sicher und günstig miteinander verbinden können.
“Die nachhaltigste Energie ist die, die gar nicht erst gebraucht wird. Damit ist Nachhaltigkeit auch gut für die Stromrechnung. „
Thomas Kreser, Digital Realty Switzerland
KI hat einen Energiebedarf, der inhouse kaum zu decken ist
Thema KI: Workloads rund um KI gehören zu den aufwändigsten und dementsprechend hoch ist ihr Energiebedarf. Herkömmliche Serverracks kommen oft mit zwei bis fünf kW aus, während der Bedarf durch KI schnell auf 60 bis 150 kW steigt. Die bereitzustellen bringt per se viele Inhouse-Rechenzentren an ihre Grenzen – sollen zudem KI-Workloads in derselben Umgebung wie herkömmliche Workloads betrieben werden, ist ein Betrieb inhouse kaum noch vertretbar: Es käme ja auch niemand auf die Idee, ein Formel1-Rennen im Berufsverkehr abzuhalten oder umgekehrt, Pendler über eine Rennstrecke zu schicken.
Folgerichtig verlagern viele Schweizer Unternehmen ihre Workloads in die Clouds, beziehungsweise in Colocation-Rechenzentren. Aktuell ist das Modell «Private Cloud im ausgelagerten Rechenzentrum (Hosting/Colocation)» mit 24,7 % das zweithäufigste. Bis in fünf Jahren wird es den Plänen der Schweizer Unternehmen nach mit 27,6 % das beliebteste Modell werden. Auf Platz zwei landet den Prognosen nach das Modell «Public Cloud(s) globaler Anbieter (Hyperscaler)» mit dann 24,5 % (aktuell: 15,3 %).
Flexibilität durch globale Abdeckung
KI-Initiativen erfordern ein hohes Mass an Flexibilität, da in den verschiedenen Phasen unterschiedliche Cloud-Modelle mal mehr und mal weniger attraktiv sind. So ist die Trainingsphase oft sehr rechen- und damit stromintensiv. Auch die dafür nötige Datenmenge ist in der Regel sehr gross. Weniger wichtig ist in dieser Phase jedoch häufig die Übertragung von Daten von Standort zu Standort. Daher kann es für Unternehmen in der Trainingsphase vorteilhaft sein, weniger zentrale Standorte zu nutzen, die beispielsweise in kälteren Regionen mit geringerem Kühlungsbedarf niedrigere Stromkosten nach sich ziehen.
Anders verhält es sich während der Inferenz: Hier ist ein schneller Austausch von Daten entscheidend, weshalb die Verbindungen leistungsfähig sein und eine niedrige Latenz bieten müssen. Digital Realty bietet seinen Kunden die nötige Flexibilität. Mit PlatformDIGITAL® und ServiceFabric™ erhalten sie die Möglichkeit, weltweit auf mehr als 300 Standorte zuzugreifen und Daten schnell und unkompliziert dort zu verarbeiten, wo es für die jeweilige Aufgabe am sinnvollsten ist.
Auslaufmodell eigenes Rechenzentrum
SWISS IT 2025 benennt auch einen grossen Verlierer: das eigene Rechenzentrum. Das Modell «Monolithische Anwendungen im eigenen Rechenzentrum» verliert seine historisch bedingte Spitzenstellung endgültig und schrumpft von derzeit 30,4 % auf voraussichtlich 18,4 % in fünf Jahren. Und auch das Modell «Public Cloud im eigenen Rechenzentrum» schrumpft: Von aktuell 17,7 % auf 13,3 % in fünf Jahren. Ein Rückgang, der in einem so dynamisch wachsenden Markt eigentlich nur eine Interpretation zulässt: Selbst betriebene Rechenzentren sind ein Auslaufmodell.
Nachhaltigkeit durch Energieeffizienz
Eine gute Nachricht ist das für die Umwelt, denn Colocation-Rechenzentren sind die nachhaltige Alternative. Das ist durch die Swiss Datacenter Efficiency Association (SDEA) nachgewiesen. Die SDEA ist ein Verbund von Organisationen, deren gemeinsames Ziel es ist, die Umweltauswirkungen von Rechenzentren besser zu verstehen und Transparenz zu schaffen. Zentral ist dabei ein umfassender Zertifizierungsprozess, der die Rechenzentrumsinfrastruktur, die IT-Infrastruktur sowie den CO₂-Fussabdruck umfasst.
Digital Realty hat diesen Prozess durchlaufen und als erstes Schweizer Unternehmen die höchste Auszeichnung, die «Gold+»Zertifizierung, erhalten. Sie bescheinigt den nachhaltigen, weil effizienten Betrieb der Rechenzentren. Die nachhaltigste Energie ist schliesslich immer noch die, die gar nicht erst gebraucht wird. Damit ist Nachhaltigkeit auch gut für die Stromrechnung.