Test: Apple iPhone 12
Das Display
Das iPhone 12 kommt mit einer Display-Diagonale von 6,1 Zoll. Für die Anhänger kleiner Smartphones gibt es zwar das iPhone 12 «mini» mit 5,4 Zoll; doch wer ein grösseres Display will, muss zum iPhone 12 Pro «Max» greifen und damit auch die Geräteklasse wechseln.
Das HDR-fähige Display liefert einen höheren Kontrast und eine doppelt so hohe Spitzenhelligkeit von 1200 Nits. Der Kontrast des OLED-Displays liegt bei 2’000’000:1 und unterstützt die HDR-Standards Dolby Vision, HDR10 und HLG. So viel zu den beeindruckenden technischen Eckdaten.
Das Display ist eine Wucht, keine Frage. Im direkten Vergleich zum iPhone 11 Pro leistet es auch sichtbar mehr – allerdings erst beim zweiten Hinsehen. Apple stellte uns Original-Aufnahmen aus dem iPhone 12 Pro mit intakten Metadaten für den direkten Vergleich zur Verfügung, die natürlich alle unter den bestmöglichen Bedingungen und mit einem Heer von Assistenten und Beleuchtungstechnikern aufgenommen wurden – aber daran ist nichts auszusetzen.
Der erste Gedanke: Das sieht ja ziemlich gleich aus.
Nach 20 Sekunden und einigen Vergleichfotos: Doch, es gibt einen deutlich sichtbaren Unterschied. Während die Farben «nur» ein wenig besser sind, liefert das Display des iPhone 12 mehr Feinheiten. So zeigen die Wolken auf dem iPhone 12 mehr Details; vor allem in den helleren Bereichen, ohne dabei an Zeichnung zu verlieren. Jeder Versuch, den Unterschied zu fotografieren, scheiterte jedoch: zu gering.
Das Display punktet in erster Linie bei HDR-Aufnahmen. Die Unterschiede zum Vorgänger sind gegeben, aber der Wow-Effekt wird wohl bei vielen Aufsteigern ausbleiben. Denn das Display des iPhone 11 war ebenfalls überragend, sodass die aktuelle Ausführung eher von den Gourmets unter uns geschätzt werden.
Doch warum wurde kein 120-Hz-Display verbaut? Oder wenigstens ein 90-Hz-Display? Apple selbst äussert sich natürlich nicht dazu, sodass den Spekulationen Tür und Tor geöffnet sind. Eine populäre Theorie besagt, dass das 5G-Modul und ein 120-Hz-Display zusammen den Akku zu schnell leergenuckelt hätten. Andere glauben gelesen zu haben, dass Samsung innerhalb nützlicher Frist nicht genügend Displays in dieser Qualität bauen konnte.
Zugegeben, auf dem iPad Pro ist das 120-Hz-Display ein Traum: Alles wirkt so flüssig, so geschmeidig. Bei einem Smartphone ist der Effekt jedoch nicht ganz so gross, weil eine viel kleinere Displayfläche bewegt wird. Ein 120-Hz-Display im iPhone wäre zwar eine feine Sache; doch ein 60-Hz-Display ist weit weg von «unzumutbar». Aber das liegt im Ermessen des Einzelnen.
Das Display wird neu von einem «Keramik-Schild» von Corning geschützt. Apple spricht von einer «4x better drop performance», also einer viermal höheren Widerstandsfähigkeit gegenüber Sturzschäden. Und nein, diese Aussage haben wir nicht auf die Probe gestellt.