Testcenter
28.02.2022, 13:31 Uhr
Im Test: Oppo Find X5 Pro
Oppo lanciert die Find-X-Serie – zum vierten Mal, aber mit dem Zusatz 5. Wir testen die Königsklasse der Flaggschiff-Serie – das Find X5 Pro –, deren Kameras in Zusammenarbeit mit Hasselblad entstanden sind.
Kurz nach dem Launch von Samsungs S-Serie zieht Oppo nach und präsentierte heute die neuste Auflage der Find-X-Serie. Dabei sticht als Erstes schon bei der Namensgebung ins Auge: Es gibt ein Oppo Find X5 und ein Oppo Find X5 Pro. Nicht dabei – und es wird auch nicht folgen – ist das Find X5 Neo, das letztes Jahr später noch lanciert wurde. Was allerdings wohl noch kommen wird, ist eine preiswertere Light-Version, ein Oppo Find X5 Lite (Name geraten). Das Zweite, das vielleicht für Erstaunen sorgen könnte, ist die Zahl 5. Durften wir im Frühjahr '21 nicht ein Oppo Find X3 bewundern? Ja. Allerdings gilt die 4 in China als Unglückszahl und hat zudem – in Verbindung mit dem Buchstaben X – phonetische Ähnlichkeit mit unschönen Ausdrücken in Mandarin. Deshalb wird diese 4er-Serie gleich übersprungen. Das Top-Modell ist wie immer die Pro-Version.
Erst kurz zu den Specs: Angetrieben wird das Find X5 Pro vom brandneuen Snapdragon 8 Gen. 1 von Qualcomm. Dazu kommen 12 GB Arbeitsspeicher und 256 GB Nutzspeicher. Logischerweise unterstützt das Gerät 5G, Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.2. Weitere Hardware-Infos finden Sie in den jeweiligen Kapiteln.
Ausgepackt
Oppo geht keine Kompromisse ein, wenn es um die Ausstattung geht – man gehe in Sachen Nachhaltigkeit andere Wege als die Konkurrenz, die beispielsweise teilweise keine Netzteile mehr mitliefern. Oppo tut nicht nur das, sondern legt auch gleich eine Hülle im selben Farbton bei, in die das Gerät kommt. Dieses gibts übrigens in Schwarz und Weiss. Spannend: Zwar lässt sich in Sachen Design eine gewisse Kontinuität feststellen – es gleicht seinem Vorgänger klar – allerdings ist das Kamera-Array optisch besser ins Gehäuse integriert und setzt sich weniger ab als beim Find X3 Pro. Auch die Kanten sind weniger scharf. Zudem hat Oppo sich bei der Rückseite für Glaskeramik entschieden – das sieht toll aus, besonders in der weissen Version. Auch die schwarze Version, die wir im Test haben, sieht gut aus, fasst sich gut an, auch wenn eine leichte Fingerabdrucktendenz nicht zu leugnen ist. Was man sich allerdings bewusst sein sollte: Das Gerät ist schwer. 218 Gramm wiegt das gute Stück, liegt allerdings gut in der Hand und ist – nicht zuletzt mit der mitgelieferten Hülle – auch rutschfest. Zudem mit IP68-Zertifizierung, also wasserfest.
Ansonsten lässt sich sagen: Das Display ist praktisch randlos (92,7 Prozent Screen-to-Body-Ratio), nur die Aussparung der Selfie-Cam findet sich oben links. Interessant: Color OS, das Android-Overlay von Oppo, bietet hier die Option, das Punch Hole bei jeder einzelnen App wahlweise «auszublenden». Natürlich nicht wirklich, es ist ja ein physisches Loch, allerdings erscheint bei den Apps, für die man diese Option festgelegt, oben ein schmaler schwarzer Balken, was den Eindruck erzeugt, der Bildschirm wäre komplett unterbruchsfrei. Eine «Monk-Option», wie ich es nenne.
Auf der Rückseite findet sich das Oppo- und das Hasselblad-Branding, genau wie die CE- und Herstellerinfos. Allerdings seien auf den Verkaufsgeräten – wir haben da ein Presse-Sample vor uns – nur noch die Markenbrandings leicht zu sehen. Daneben ist natürlich das Kamera-Array mit drei Linsen, dem Laserfokus und der Lampe.
Die physischen Tasten wurden links und rechts verteilt: links die Lautstärkewippe, rechts der Power/Google-Assistant Button. Um das Gerät auszuschalten, brauchts beides – die «Lauter»-Taste und den eigentlichen Power-Button. Letzterer allein ruft lediglich den Google Assistant auf den Plan. Das führte beim Autor zu einem Stirnrunzeln: Beim Hands-on hatte es nur mit der Power-Taste noch funktioniert; erst nach einem Update nicht mehr. Auf dem Pressegerät war allerdings die Software noch nicht finalisiert. Stand heute kann man die Knöpfe unseres Testgeräts jedenfalls leider nicht wieder anders belegen.
Display
6,7 Zoll gross ist das Display des Oppo Find X5 Pro und somit 0,1 Zoll (oder 2,54 Millimeter) kleiner als die kürzlich erschienene Konkurrenz aus Südkorea, das Galaxy S22 Ultra. In Sachen Diagonale kaum zu unterscheiden, ist das Find X5 Pro allerdings ein Stück schmaler, was am Formfaktor liegt und für kleinere Hände etwas angenehmer ist. Der Fingerprint-Scanner ist gewohnt schnell und zuverlässig, die Gesichtserkennung ebenfalls tadellos – keine Fehlversuche. Lediglich im komplett dunklen Zimmer sollte auf den Finger zurückgegriffen werden.
Oppo verpasst seinem Flaggschiff ein Gorilla-Schutzglas, das Victus. Dem Formfaktor ist auch die Auflösung zu verdanken: WQHD+, 3216 × 1440 Pixel, Pixeldichte: 525. Das Amoled-Display weist eine Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz auf und verfügt über einen HDR-Modus für Videos. Die maximale Helligkeit beträgt 1300 Nits bzw. cd/m2. Teilweise liegt das in der Theorie etwas hinter dem S22 Ultra zurück, allerdings hat sich Oppo in den Display-Optionen für das X5 Pro etwas Praktisches ausgedacht: Fast alle diese Screen-Specs lassen sich je nach Batteriebedarf manuell senken. Die Auflösung lässt sich auf FHD+ runterschrauben (2412 × 1080), der HDR-Videomodus sich ausschalten, die Farbverstärker- und Bildschärferoptionen deaktivieren. Und das Spannendste: Die Bildwiederholrate kann zwischen 120 und EINEM Hertz variiert werden, um den Akku zu schonen. Was jetzt nicht zwingend nötig wäre, denn …