HARDWARE-TEST
17.10.2005, 08:31 Uhr
Zwerg-Zeug
Fujitsu-Siemens bietet den nach eigenen Angaben kleinsten und leichtesten Convertible an. Brauchbares Werkzeug oder Manager-Spielzeug?
Es kommt eben doch auf die Grösse an, erst recht bei tragbaren Computern. Doch wie weit lassen sich Werkzeuge miniaturisieren, ohne die Arbeit zu erschweren? Mit dem Lifebook P1510 wagt Fujitsu-Siemens einen grossen Schritt in die kleine Welt der Mini-Notebooks. Den schnuckeligen Teilchen gelang bis anhin der Durchbruch in Europa nicht. Das ist in Asien ganz anders: In Japan etwa erfreuen sich die Schrumpfrechner grosser Beliebtheit.
Das P1510 verfügt über eine ziemlich winzige Tastatur. Doch darüber hinaus kann das High-Tech-Kästchen auch als Tablet-PC verwendet werden. Wie bei anderen Vertretern der sogenannten Convertible-Klasse lässt sich das Display drehen und flach legen. Die Tastatur verschwindet dann hinter dem berührungsempfindlichen Bildschirm, und dessen Inhalt wird im laufenden Betrieb um 90 Grad hochkant gedreht. Das Dreh- und Klapp-Scharnier - der Knackpunkt früherer Tablet-PC - erweist sich als ausgesprochen solide und ausgereift. Nichts wackelt, nichts klappert. Anders als alle anderen bislang von uns getesteten Tablet-PC, welche über elektromagnetische Stifte verfügen, reagiert das Display auf Druck. Die Vorteile liegen in der billigeren Herstellung sowie beim geringerem Platzverbrauch und Gewicht. Doch der Nachteil liegt sprichwörtlich auf der Hand: Stützt man diese auf dem Tablet ab, reagiert es mit Fehleingaben und unerwarteten Nebeneffekten.
Ein praktischer Nebeneffekt der druckempfindlichen Schicht ist, dass man mal eben ein Menü oder eine Schaltfläche mit dem Fingernagel antippen kann, ohne den Stift bemühen zu müssen. Dieses Komfortmerkmal möchte man bald nicht mehr missen, erst recht nicht, weil der eingebaute Trackpoint als Mausersatz nicht jedermanns Sache ist. Dieser reagiert zudem eher unpräzis, verglichen etwa mit denjenigen, welche Lenovo in ihren Thinkpads verbaut.
Das P1510 verfügt über eine ziemlich winzige Tastatur. Doch darüber hinaus kann das High-Tech-Kästchen auch als Tablet-PC verwendet werden. Wie bei anderen Vertretern der sogenannten Convertible-Klasse lässt sich das Display drehen und flach legen. Die Tastatur verschwindet dann hinter dem berührungsempfindlichen Bildschirm, und dessen Inhalt wird im laufenden Betrieb um 90 Grad hochkant gedreht. Das Dreh- und Klapp-Scharnier - der Knackpunkt früherer Tablet-PC - erweist sich als ausgesprochen solide und ausgereift. Nichts wackelt, nichts klappert. Anders als alle anderen bislang von uns getesteten Tablet-PC, welche über elektromagnetische Stifte verfügen, reagiert das Display auf Druck. Die Vorteile liegen in der billigeren Herstellung sowie beim geringerem Platzverbrauch und Gewicht. Doch der Nachteil liegt sprichwörtlich auf der Hand: Stützt man diese auf dem Tablet ab, reagiert es mit Fehleingaben und unerwarteten Nebeneffekten.
Ein praktischer Nebeneffekt der druckempfindlichen Schicht ist, dass man mal eben ein Menü oder eine Schaltfläche mit dem Fingernagel antippen kann, ohne den Stift bemühen zu müssen. Dieses Komfortmerkmal möchte man bald nicht mehr missen, erst recht nicht, weil der eingebaute Trackpoint als Mausersatz nicht jedermanns Sache ist. Dieser reagiert zudem eher unpräzis, verglichen etwa mit denjenigen, welche Lenovo in ihren Thinkpads verbaut.
Mit knapp einem Kilogramm ist das Gerät ausgesprochen leicht. Noch kein anderes voll ausgestattetes Notebook schien uns derart mobil zu sein. Man möchte es eigentlich immer dabei haben. Schade bloss, dass sich Fujitsu-Siemens nicht dazu entschliessen konnte, dem P1510 ein angemessen kleines Netzteil zu spendieren. Angesichts des Preises hätte man dies schon erwarten dürfen.
Unterwegs
Die Laufzeit mit dem Standardakku beträgt je nach Nutzung zwischen zwei bis drei Stunden und lässt sich mit dem optionalen Hochkapazitäts-Akku ungefähr verdoppeln. Somit wäre das Lifebook prädestiniert für längere Tipparbeiten auf Reisen. Doch Spass kommt dabei nicht auf. Die Tasten sind mit ungefähr 80 Prozent der normalen Fläche gross genug und standardgemäss angeordnet. Aber sie sind etwas zu schwergängig und haben zu viel Hub. Man gewöhnt sich zwar daran und lernt, mit der etwas hakeligen Sache umzugehen. Doch abermals erschwert wird das Ganze durch die praktisch nicht vorhandene Handauflage. Damit kommt man erst dann zurecht, wenn man sich ans Schreiben in Freiluft-Haltung gewöhnt hat.
Grund zur Freude bot aber die angenehme Ruhe, welche vom Gerät ausgeht. Kein Lüfterlärm stört die Konzentration, die Festplatte ist praktisch unhörbar. Ein optisches Laufwerk, öfter Quell unüberhörbaren Rauschens, lag bei dieser Grösse sowieso nicht drin. So bleibt das einzig störende Geräusch ein leises, pulsierendes Pfeifen, während der Akku geladen wird. Das Gerät erwärmt sich im laufenden Betrieb, wird aber nicht unangenehm heiss. Ein Lüfter ist zwar vorhanden, sprang jedoch im Test nur sehr selten an.
Bedauerlich für einen Reisebegleiter ist das Fehlen eines PC-Card-Steckplatzes. Auf die stattdessen vorhandenen CF- (Compact Flash) und SD-Card-Slots (Secure Digital) hätte man gerne verzichtet. Somit bleiben Mobilnetz-Karten aussen vor. Der Überall-zugang ins Internet klappt daher nur mit einem Handy, das dann natürlich nicht mehr zum Telefonieren zur Verfügung steht. Ausserdem muss es über Bluetooth angebunden werden, weil das Mini-Convertible eine Infrarot-Schnittstelle vermissen lässt. Dafür bietet es eine Schnittstelle der etwas anderen Art: Ein Fingerabdruck-Sensor identifiziert die Benutzerin und gewährt Zugriff ohne Passwort. Das ist insbesondere im aufgeklappten Modus praktisch, weil schneller und weniger fehleranfällig als der Login mit Stift.
Grund zur Freude bot aber die angenehme Ruhe, welche vom Gerät ausgeht. Kein Lüfterlärm stört die Konzentration, die Festplatte ist praktisch unhörbar. Ein optisches Laufwerk, öfter Quell unüberhörbaren Rauschens, lag bei dieser Grösse sowieso nicht drin. So bleibt das einzig störende Geräusch ein leises, pulsierendes Pfeifen, während der Akku geladen wird. Das Gerät erwärmt sich im laufenden Betrieb, wird aber nicht unangenehm heiss. Ein Lüfter ist zwar vorhanden, sprang jedoch im Test nur sehr selten an.
Bedauerlich für einen Reisebegleiter ist das Fehlen eines PC-Card-Steckplatzes. Auf die stattdessen vorhandenen CF- (Compact Flash) und SD-Card-Slots (Secure Digital) hätte man gerne verzichtet. Somit bleiben Mobilnetz-Karten aussen vor. Der Überall-zugang ins Internet klappt daher nur mit einem Handy, das dann natürlich nicht mehr zum Telefonieren zur Verfügung steht. Ausserdem muss es über Bluetooth angebunden werden, weil das Mini-Convertible eine Infrarot-Schnittstelle vermissen lässt. Dafür bietet es eine Schnittstelle der etwas anderen Art: Ein Fingerabdruck-Sensor identifiziert die Benutzerin und gewährt Zugriff ohne Passwort. Das ist insbesondere im aufgeklappten Modus praktisch, weil schneller und weniger fehleranfällig als der Login mit Stift.
Im Büro
Angesichts der Rechenleistung jüngerer Notebooks ist der Verzicht auf einen Desktop-Rechner salonfähig geworden. Unsere anfänglichen Zweifel, ob das angesichts der geringen Grösse auch mit dem getesteten Gerät möglich sei, wurden flugs zerstreut. Immerhin steckt ein Pentium M ULV 753 (Ultra Low Voltage) mit 1.2 GHz Takt darin, flankiert von einer ausreichend schnellen Festplatte mit 30 oder 60 GBytes und standardmässig 512 MByte Arbeitsspeicher, der sich bis auf 1 GByte ausbauen lässt. Somit ist flüssiges Arbeiten auch mit mehreren geöffneten Anwendungen möglich, wobei durchaus auch mal ein Bild oder eine Webseite bearbeitet werden dürfen.
Doch schiere Kraft ist nicht alles, auch auf die scheinbaren Feinheiten kommt es an: Der Monitorausgang zum Anschluss an den Schreibtisch-Bildschirm liefert ein sehr sauberes Signal und eine Auflösung bis zu 1600 mal 1200 Bildpunkten bei voller Farbtiefe. Schade bloss, dass sich der externe Bildschirm nicht als primärer Monitor verwenden lässt, weil diese Einstellung immer sofort zurück springt. Hier muss unbedingt ein besserer Treiber her. Eine externe Tastatur und eine Maus lassen sich über die zwei USB-2-Ports anschliessen. Wer zusätzliche Peripherie braucht, sollte über einen USB-Hub verfügen, der dann gleich als Mini-Dockingstation dienen kann. Für den Zugang ins Netzwerk stehen WLAN und Ethernet zur Verfügung.
Nicht nur das Drehgelenk, auch die übrigen Bestandteile überzeugen durch hochwertige Verarbeitung. Man hat nicht das Gefühl, es mit einem Techno-Gimmick zu tun zu haben. Einzig die Anzeige fällt etwas ab. Sie ist zwar für drinnen hell genug, versagt aber unter direkter Sonneneinstrahlung. Hier wäre ein transflektives Display, wie vom PDA bekannt, passender gewesen. Auch eine bessere Entspiegelung wäre wünschenswert. Der Lautsprecher verfügt über einen unfreiwilligen Verzerrer-Effekt, doch der Klang über Kopfhörer ist prima. Das Mikrofon ist praktischerweise an der Seite angebracht, so dass es im aufgeklappten Tablet-Modus nicht vom Display verdeckt wird. Die Software-Beigaben beschränken sich auf das Nötigste. Das ist durchaus als Kompliment gedacht, denn so ist das System nicht mit unnützem Ballast zugekleistert. Als Betriebssystem kommt Windows XP Tablet-PC Edition 2005 zum Einsatz. Dieses entspricht einem normalen Windows XP Professional, bringt zusätzlich aber brauchbare und leicht erlernbare Software für die Stiftbedienung mit.
Doch schiere Kraft ist nicht alles, auch auf die scheinbaren Feinheiten kommt es an: Der Monitorausgang zum Anschluss an den Schreibtisch-Bildschirm liefert ein sehr sauberes Signal und eine Auflösung bis zu 1600 mal 1200 Bildpunkten bei voller Farbtiefe. Schade bloss, dass sich der externe Bildschirm nicht als primärer Monitor verwenden lässt, weil diese Einstellung immer sofort zurück springt. Hier muss unbedingt ein besserer Treiber her. Eine externe Tastatur und eine Maus lassen sich über die zwei USB-2-Ports anschliessen. Wer zusätzliche Peripherie braucht, sollte über einen USB-Hub verfügen, der dann gleich als Mini-Dockingstation dienen kann. Für den Zugang ins Netzwerk stehen WLAN und Ethernet zur Verfügung.
Nicht nur das Drehgelenk, auch die übrigen Bestandteile überzeugen durch hochwertige Verarbeitung. Man hat nicht das Gefühl, es mit einem Techno-Gimmick zu tun zu haben. Einzig die Anzeige fällt etwas ab. Sie ist zwar für drinnen hell genug, versagt aber unter direkter Sonneneinstrahlung. Hier wäre ein transflektives Display, wie vom PDA bekannt, passender gewesen. Auch eine bessere Entspiegelung wäre wünschenswert. Der Lautsprecher verfügt über einen unfreiwilligen Verzerrer-Effekt, doch der Klang über Kopfhörer ist prima. Das Mikrofon ist praktischerweise an der Seite angebracht, so dass es im aufgeklappten Tablet-Modus nicht vom Display verdeckt wird. Die Software-Beigaben beschränken sich auf das Nötigste. Das ist durchaus als Kompliment gedacht, denn so ist das System nicht mit unnützem Ballast zugekleistert. Als Betriebssystem kommt Windows XP Tablet-PC Edition 2005 zum Einsatz. Dieses entspricht einem normalen Windows XP Professional, bringt zusätzlich aber brauchbare und leicht erlernbare Software für die Stiftbedienung mit.
Fazit
Die Eingangs gestellte Frage kann eindeutig beantwortet werden: Das P1510 taugt absolut als solides, ernstzunehmendes Werkzeug. Es macht als Mini-Notebook ebenso wie als Tablet-PC eine gute Figur - nicht nur wegen seiner schlanken Abmessungen und dem geringen Gewicht. Auch die Rechenleistung und Stabilität der Hardware überzeugten im Test. Zwar sind einige kleinere und grössere Kritikpunkte zu bedauern, etwa der fehlende PC-Card-Slot und das spiegelnde Display. Dennoch kann dem bislang kleinsten und leichtesten Convertible weitgehende Praxistauglichkeit attestiert werden. Wenn es dennoch nicht dieses Maschinchen ist, das dem Tablet-PC-Konzept zum Durchbruch verhelfen wird, so wegen dessen Preis: Das Lifebook P1510 ist kein Schnäppchen.
Christian Fichter