Testcenter
30.03.2021, 14:30 Uhr
Im Test: Huawei Matebook X Pro 2020
Huawei hat sich auf dem Notebook-Markt etabliert. Das Matebook X Pro 2020 ist das neuste Flaggschiff im Portfolio. Wie schlägt sich das Gerät im Test?
Auch unter dem neuen US-Präsidenten Joe Biden scheint sich keine Tauwetter-Phase anzubahnen, was China im Allgemeinen und Huawei im Speziellen betrifft. Auf Android-Geräte mit Google-Services werden wir daher wohl noch länger warten müssen. In der Laptop-Branche sieht es allerdings anders aus. Bereits 2018 ist Huawei mit dem MateBook X Pro ein grosser Wurf gelungen. Nun haben die Chinesen nachgelegt und präsentieren mit der 2020-er Version des Matebook X Pro ein neues Flaggschiff. Auf den ersten Blick wird klar, dass Huawei auch bei der neusten Notebook-Generation gewisse «cupertinische» Vorbilder hatte – jedenfalls, was das Design des gut verarbeiteten, aus gebürstetem Alu bestehenden Uni-Body mit Chiclet-Tastatur betrifft.
Wo das erste «Ah!», da das erste «Oh!»: Das Gerät kommt mit lediglich 2 USB-C-Anschlüssen – aber immerhin ist ein USB-A-Anschluss noch dabei. Zudem: Kudos an Huawei, dass sie den Multiadapter mitliefern. So geht kein USB-C-Anschluss verloren, wenn man das Gerät lädt. Beim «Design-Inspirator» kostet dieser Adapter 75 Franken zusätzlich. An diesem Adapter findet sich auch ein USB-A-, ein HDMI- und – das gibts ja nicht! – noch ein VGA-Port. Daneben legt Huawei ein 65-Watt-Netzteil bei. Natürlich auch hier mit USB-C-Schnittstelle – was denn sonst?
Schon das Auspacken und das erste Befühlen machen Freude. Das Notebook fühlt sich sehr wertig an, die Scharniere sind stabil – Bildschirm nachwippen gibts nicht. Auch das Tippen auf der Tastatur (übrigens geschehen, als ich dieses Review verfasst habe) ist sehr angenehm, mit einem gut spürbaren und trotzdem nicht zu harten Druckpunkt. Der Hub – normal bei Chiclet – ist nicht sehr tief, ganz anders als z.B. bei einem Lenovo Thinkpad. Das kann man mögen oder nicht, eine Frage der persönlichen Vorliebe. Mir erweist es jedenfalls gute Dienste. Ebenfalls Fortschritte hat man beim Touchpad gemacht, dem Kritikpunkt schlechthin beim Vorgänger. Das mit 12×7,7 Zentimetern gut dimensionierte Pad besteht aus Glas, ist angenehm zu bedienen und führt die Windows-10-Gesten perfekt aus. Auch das «Klackergeräusch» beim Auflegen von Fingern konnte beseitigt werden. Beim Gehäuse und der Bedienung können wir also nicht meckern. Die Cam ist noch immer im Chassis versteckt, in einer Taste, die auf Kommando aufspringt. Cool für Leute, die Webcams tendenziell lieber abkleben; aber – Herrgott – der Winkel ist einfach alles andere als vorteilhaft und auch sonst ist die Kamera mit 1 MP Auflösung eher nichts für die langen Zoom-Konferenzen.