Konferenz Infrachain 18 04.12.2018, 10:53 Uhr

Schweiz soll Blockchain-Nation werden

An der Infrachain 18 in Bern, der ersten Blockchain-Konferenz für die öffentliche Verwaltung und Infrastrukturanbieter, hielt Bundesrat Ueli Maurer ein Plädoyer für die neue Technik und gab erste Hinweise auf einen entsprechenden Bericht der Arbeitsgruppe Blockchain/ICO des Bundes.
«Die Blockchain-Anwendungen werden explodieren», erklärt Bundesrat Ueli Maurer in seiner Ansprache an der Infrachain 18.
(Quelle: Infrachain/Manuel Lopez)
Die Schweiz gehört schon jetzt zu den Vorreitern in Sachen Blockchain. Geht es nach Bundesrat und Finanzminister Ueli Maurer soll unser Land diese Stellung in Zukunft weiter ausbauen, wie er in seiner Eröffnungsrede zur Infrachain 18 in Bern, der ersten Blockchain-Konferenz für die öffentliche Verwaltung und für Infrastrukturanbieter, betonte.
«Die Blockchain-Anwendungen werden in den nächsten Jahren explodieren», ist Maurer überzeugt. Und die Schweiz habe im internationalen Vergleich «hervorragende Karten», da sie über gute Voraussetzungen sowie Unternehmer, Entwickler, Wissenschafter und Macher verfüge. Allerdings warnte der Bundesrat davor, die Wettbewerber zu unterschätzen.
Dabei soll es nicht bleiben. Maurer definierte in diesem Zusammenhang folgendes Ziel: «Die Schweiz gehört zu den führenden Entwicklern der Blockchain-Technologie und deren Anwendungen.» Dafür sei, so Maurer, die Rechtssicherheit zentral. Regulierung dürfe die Unternehmer und Entwickler nicht strangulieren, sondern müsse ihnen eine «breite Marschrichtung» bieten.

«Die Schweiz braucht kein neues Blockchain-Gesetz»

Startups sollten dadurch ermuntert werden, den Aufbau ihres Geschäfts in der Schweiz zu realisieren. Dies sei der Grundtenor des Berichts der Arbeitsgruppe Blockchain/ICO des Bundes, der in zwei Wochen veröffentlicht wird. «Die Schweiz benötigt kein neues Blockchain-Gesetz. Es genügt, wenn sechs bestehende Gesetze angepasst werden.»
Bundesrat Ueli Mauere ist überzeugt, dass die Schweiz den Vorsprung in Sachen Blockchain halten kann
Quelle: Infrachain/Manuel Lopez
Laut Jörg Gasser, Staatssekretär für internationale Finanzfragen, der die Arbeitsgruppe leitet, werden «gezielte Anpassungen» im Zivil- und im Finanzmarktgesetz vorgenommen. Der Staat setze die Rahmenbedingungen mit Ziel, dass der Innovationsstandort Schweiz seine führende Stellung in Fintech und Blockchain sichere und ausbaue.
Maurer ist überzeugt, dass die Schweiz ihren Vorsprung halten kann. Ihre Vorteile seien die kurzen Entscheidungswege und der Dialog zwischen der Politik und der Industrie. Dies sei eine wichtige Voraussetzung, da Entscheidungen in der Blockchain-Welt im Monatstakt erfolgten. Es sei zudem wichtig, dass die Politik den Dialog mit der Blockchain-Industrie führe. Die Schweiz dürfe stolz sein auf das Erreichte. Obwohl «Zurückhaltung» Teil der helvetischen DNA sei, müsse diese jetzt rasch durch Mut auf allen Ebenen ersetzt werden.
An der Infrachain 18 haben gemäss Veranstalter 250 Personen teilgenommen. Zahlreiche Unternehmen haben ihre konkreten Projekte und Anwendungen vorgestellt, darunter EY, Tezos, Swisspower, Postfinance, die Post, SICPA, B3i oder Elblox. Zudem erläuterte der Liechtensteiner Regierungschef Adrian Hasler das neue Blockchain-Gesetz, das weltweit für Schlagzeilen sorgte. Die Konferenz stand unter dem Patronat der Swiss Blockchain Federation, welche sich für einen attraktiven Blockchain-Standort Schweiz engagiert.



Das könnte Sie auch interessieren