Wie 5G Innovation fördert
Innovationen von Swisscom und Sunrise
Swisscom war einer der ersten 5G-Provider weltweit und versorgt ähnlich wie Sunrise über 90 Prozent der Schweizer Bevölkerung mit 5G. Nun werden die Schweizer Nutzer seit 2012 praktisch überall durch LTE/4G verwöhnt, das bereits hohe Geschwindigkeiten bei recht tiefer Latenz bietet. Doch echte Innovationen gehen über die pure Connectivity hinaus, was für die hiesigen 5G-Anbieter eine der vielen Herausforderungen darstellt. Genau dem stellt sich die «Swisscom 5G Startup Challenge», die der Provider im Herbst 2020 gemeinsam mit seinen Partnern Ericsson und Qualcomm CDMA Technologies lancierte. Die Swisscom Startup Challenge existiert bereits seit 2013, wurde 2020 aber erstmals auf 5G fokussiert.
125 Start-ups aus aller Welt
So konnten innovative Start-ups aus der ganzen Welt ihre innovativsten 5G-Anwendungsfälle im Live-5G-Netz umfassend testen, weiterentwickeln und einer elfköpfigen Jury präsentieren. Insgesamt waren 125 Start-ups aus 30 Ländern angemeldet, darunter rund 80 Prozent aus der Schweiz und 20 Prozent aus der ganzen Welt. Knapp die Hälfte der Finalisten entwickelten 5G-Anwendungen, die auf autonome Drohnen und Roboter setzen – von Schutz und Rettung über Tourismus bis zur Landwirtschaft. Die restlichen Start-ups präsentierten Anwendungen und Prototypen aus den Bereichen Artificial Intelligence (AI), Virtual Reality (VR) und Internet of Things (IoT). Die Kurzporträts der Gewinner und deren Anwendungen finden sich unter https://www.swisscom.ch/de/about/news/2020/12/17-gewinner-startup-challenge-2020.html.
Sunrise kommt zur rechten Zeit
Auch Sunrise sucht neue Anwendungen, um die Möglichkeiten von 5G voll auszuschöpfen, unter anderem im Bereich Smart Farming. Im Rahmen eines Innosuisse-Projekts arbeiten fenaco, Agroscope, die Fachhochschule OST sowie Sunrise UPC und Huawei an einer nachhaltigen Zukunft der Schweizer Landwirtschaft, die künftig mit weniger oder gar keinen Spritzmitteln auskommen muss, worüber die Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger dank zweier Volksinitiativen am 13. Juni 2021 an der Urne abstimmen.
Somit kommt dieses Innosuisse-Projekt zum denkbar günstigsten Zeitpunkt und versucht, smarte Technologien auf Basis von 5G für die Schweizer Landwirtschaft voranzutreiben. Ziel des Projekts ist die Bekämpfung von Unkraut mittels Drohnen und Landwirtschaftsrobotern. Konkret geht es um die sogenannten Blacken, einer Ampferart, die andere Gewächse verdrängt und deren manuelle Entfernung extrem zeitaufwendig ist, weshalb gerne giftige Herbizide eingesetzt werden.
Pflanzenschutz mit KI und 5G
Im Innosuisse-Projekt werden die Pflanzen per Drohne fotografiert und die Rohdaten über 5G-Datenverbindungen in die lokale Cloud geladen, wo sie in Echtzeit analysiert und identifiziert werden. Die Ergebnisse werden danach zurück auf den Acker gespielt, wo ein Traktor oder Landwirtschaftsroboter per GPS zum Unkraut navigiert wird und es bekämpft. Die Unkrautbekämpfung erfolgt durch dieses Vorgehen sehr präzise, wodurch der Herbizid-Einsatz um bis zu 90 Prozent reduziert werden kann. In einem nächsten Entwicklungsschritt sollen die chemischen Mittel ganz durch Heisswasser ersetzt werden, was eine genaue Erkennung der Schädlinge bedingt und dank Einsatz neuronaler Netze und selbstlernender Algorithmen gelingen soll.
Weil dabei die Datenmengen immens ansteigen, ist die Kombination von 5G, Big Data und Cloud-Technologie essenziell für das Gelingen dieses Vorhabens. Die fünf Projektpartner betonten an ihrer Pressekonferenz Ende März den Nutzen neuer Technologien für mehr Nachhaltigkeit und Effizienz in der Landwirtschaft. Denn einerseits profitiert die Umwelt durch drastische Reduktion oder Totalverzicht auf Spritzmittel, andererseits aber auch die Betriebe durch Reduktion des immensen Kosten- und Zeitaufwands. Schliesslich freuen sich die Konsumenten über gesunde Lebensmittel und sauberes Trinkwasser.