Handys mit Köpfchen

KI-Tools im Detail

Zum Start geben wir eine kurze Übersicht, welche KI-Tools unsere Testkandidaten bieten. Ab Seite/Teil 3 lesen Sie die detaillierten Einzeltests zu den Smartphones.

Apple iPhone 15 Pro

SEHR GUT: Apple iPhone 15 Pro
Quelle: Apple
Apple nutzt ebenfalls KI in seinem iPhone 15 Pro. Vor allem beim A17-Pro-Prozessor, der für maschinelles Lernen und neuronale Netzwerkaufgaben entwickelt wurde, kommt KI zum Einsatz. Damit lassen sich KI-unterstützte Apps schneller ausführen. So werden etwa Funktionen wie «Dynamic Island» und magische Porträts per KI aufgewertet. Und auch für die Gesichtserkennung «Face ID» kommt bei Apple die KI zur Anwendung. Zudem bietet das iPhone 15 Pro die Möglichkeit, sich ein Fotobuch mit den geschossenen Fotos automatisch zusammenstellen zu lassen und es gleich mit passender Hintergrundmusik zu versehen. Viel mehr geht im KI-Bereich allerdings noch nicht. Letztlich fällt Apple gegenüber der Konkurrenz zurück. Immerhin: Mit dem kommenden iOS 18 sind eine Vielzahl neuer KI-Funktionen geplant, so soll auch Siri ein Qualitätsupdate erhalten.
Preistipp: Asus Zenfone 11 Ultra
SEHR GUT: Asus Zenfone 11 Ultra
Asus
Prunkstück des Asus Zenfone 11 Ultra ist das edle AMOLED-Display. Es misst 6,8 Zoll, seine Auflösung liegt bei 2400 × 1080 Pixeln, die Bildwiederholrate bei 144 Hertz. Und auch die Helligkeit von 2500 Nits ist ein Plus des Android-14-Handys. Mit einer Screen-to-Body-Ratio von 94 Prozent sind die Ränder des 224 Gramm-Modells recht schmal gefasst.
Auf der Rückseite des Zenfone 11 Ultra setzt der Hersteller auf Glas, Fingerabdrücke fallen jedoch kaum auf. Das Material ist griffig. Rückseitig vertraut Asus beim Knipsen auf insgesamt drei Kameras (mit 50, 13 und 32 Megapixel): einer Haupt-, Ultraweitwinkel- und Telekamera inklusive dreifach optischem Zoom und optischem Bildstabilisator. Um es vorwegzunehmen: Vor allem die Telekamera kann im Vergleich zu Apple, Google und Samsung nicht ganz mithalten. Das Kamerasystem braucht zumindest adäquate Lichtverhältnisse beim Foto­shooting. Ist es stockdunkel, sind die (Nacht-)Aufnahmen meist verpixelt.
Deutlich besser schlägt sich das Modell bei unseren Benchmarktests. Hier hält das Zenfone 11 Ultra die Poleposition. Für das Paradeergebnis sorgt der verbaute Snapdragon 8 Gen 3, dem gleich 16 GB Arbeitsspeicher zur Seite stehen. Und auch der Nutzspeicher von 512 GB ist richtig üppig. Summa summarum erreicht das Gerät damit Bestwerte im AnTuTu-Benchmark (2 087 994 Punkte), dem Geekbench (6882 Punkte) und dem 3DMark Wildlife Extreme (5292 Punkte).
Der 5500-mAh-Akku. Liess sich innert 23 Minuten zu 50 Prozent aufladen. Arbeiten kann man mit dem Akku je nach Gebrauch und gewünschter Performance maximal zwei Tage. Das ist sehr gut.
Asus stattet das Zenfone 11 Ultra mit seiner Benutzeroberfläche Zen UI aus. Die Bedienung ist absolut flüssig. Bei den KI-Funktionen verspricht Asus viel und muss deshalb auch bald liefern. Die Features sind entweder noch im Teststadium oder angekündigt. Asus verspricht zwei Android-Updates und vier Jahre Sicherheitsupdates. Das ist im Vergleich etwas mickrig.
Fazit: Tempo, Display und Akku überzeugen beim Asus Zenfone 11 Ultra. Auch dank der Ausstattung und des Preises von «nur» 899 Franken ist das Android-14-Handy ein prima Preistipp. Bei der KI muss der Hersteller allerdings noch liefern.

Asus Zenfone 11 Ultra

Ein Audiorekorder, der Sprache in Text umwandelt und die Inhalte zusammenfasst. Übersetzungen von Telefonaten – zum Start in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Mandarin, Portugiesisch und Spanisch. Das alles kann das Zenfone 11 Ultra; zumindest auf dem Papier. In der Praxis hakt es noch: Der Audiorekorder fasst die deutschen Texte nur auf Englisch zusammen und ist noch im Teststadium. Oder auch beim Feature «Hintergrundgeräusche-Reduzierung» für Telefonate gibt es Optimierungspotenzial, da die KI nicht alle lästigen Geräusche tatsächlich abklemmt. Noch in der Warteschleife ist die Live-Übersetzung von Telefonaten. Immerhin: Von den Zusammenfassungen der Audiotranskripte abgesehen, bleiben alle behandelten KI-Daten auf dem Gerät und werden nicht in die Cloud geschickt … laut Asus.

Google Pixel 8 Pro

SEHR GUT: Google Pixel 8 Pro
Quelle: Google
Sowohl für die Foto- und Videobearbeitung als auch Spracherkennung nutzt Google die KI in seinem Pixel 8 Pro. Für die Bilderoptimierung ist der «Magic Editor» der Dreh- und Angelpunkt. Konkret heisst das: Unerwünschte Objekte oder Personen lassen sich per Fingertipp mittels magischem Radierer entfernen. Und auch chatten respektive telefonieren lässt sich elegant und ohne grössere Sprachbarriere, wenn das Gegenüber eine andere Sprache spricht. Denn im Pixel 8 Pro werden Mitteilungen und Telefonate in Echtzeit live übersetzt.
Die neue Funktion «Circle to Search» ist ebenfalls implementiert, um einen beliebigen Gegenstand schnell zu identifizieren, indem man ihn einfach markiert. Verbessern lässt sich zudem die Porträtbeleuchtung in Fotos; Schatten können beispielsweise entfernt werden. Auch eine Scharfzeichnungsfunktion ist implementiert. Mit dem Tool «magische Textvorschläge» bietet Google für Nachrichten und den E-Mail-Client Gmail eine zeitsparende Funktion. Mit diesem KI-Feature lassen sich Texte in verschiedenen Formatstilen automatisch editieren.

Motorola Edge 40 Pro

GUT: Motorola Edge 40 Pro
Quelle: Motorola
Das Android 14-Handy von Motorola bietet im Vergleich die geringsten KI-Funktionen. Dafür sind sie aber durchaus nützlich, gerade was das Fotografieren angeht: Über die 60-Megapixel-Kamera mit dem Snapdragon-Cognitive-Image-Signal-Processor, der mithilfe fortschrittlicher künstlicher Intelligenz (KI) jede Szene in verschiedene Segmente unterteilt, wird sichergestellt, dass Elemente wie Himmel, Gebäude, Landschaften und Hauttöne unabhängig voneinander optimiert werden. Davon soll die Farbgenauigkeit profitieren; Fotos scheinen realer. Im Videomodus können Benutzer die Bokeh-Einstellung «Videoporträt» auswählen, um den Hintergrund von Videos mithilfe eines neuen, KI-basierten Algorithmus automatisch unscharf zu zeichnen und so eine beeindruckende Aufnahme zu erhalten.

Samsung Galaxy S24+

Testsieger Samsung integriert mit der Galaxy AI ein umfassende Sammlung an KI-Tools. Diese stammt grösstenteils von Google und ist auf das Samsung-Smartphone optimiert. Vier Beispiele, die das riesige Potenzial des Android-14-Handys aufzeigen: Die Live-Übersetzung dolmetscht in Echtzeit, während man telefoniert. Die Echtzeitübersetzung funktioniert in über einem Dutzend Sprachen, darunter auch Deutsch. Das Ganze geht selbstverständlich auch in Messengern wie WhatsApp. Zudem lassen sich mit dem Galaxy S24+ Objekte in Fotos ergänzen, wegretuschieren, versetzen respektive in der Grösse verändern. Drittens: Die Samsung-KI kann in Videos Zwischenbilder für Zeitlupeneffekte einbauen. Eines der wohl cleversten Tools nennt sich «Circle to Search». Dabei kreist man auf dem berührungsempfindlichen Bildschirm einen Gegenstand ein. Innert weniger Sekunden werden die gefundenen Informationen angezeigt. Die Ergebnisse waren in unserem Testzeitraum sehr gut.

Xiaomi 14

SEHR GUT: Xiaomi 14
Quelle: Xiaomi
Xiaomi konzentriert sich bei der Umsetzung der KI auf den praktischen Nutzwert. Im Detail bietet der chinesische Hersteller Funktionen zur nervigen Hintergrundgeräuschunterdrückung beim Telefonieren sowie einen kontextbasierten KI-Texteditor zur Generierung automatischer Fotos. Der Clou dabei: Im Fotoeditor können Anwender bis zu 20 Bilder hochladen und diese mit Text umschreiben. Der Editor erstellt aus diesen Angaben ein eigenes KI-basierendes Foto. Beim Kamera­system nutzt Xiaomi ebenso KI. So lassen sich Fotos optimieren und Porträts mit einem Bokeh-Effekt nachträglich aufhübschen. Auch für eine zuverlässigere Gesichtserkennung kommt im Xiaomi 14 künstliche Intelligenz zum Einsatz. Abgerundet werden die KI-Features der Chinesen durch eine Sprachsuche sowie eine Funktion zum Extrahieren von Text aus Fotos.



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