Prähistorisches Tier als Roboter

Erst im Computer, dann als OroBOT

Zu diesem Zweck erstellten die Forschenden der Humboldt-Universität eine Computersimulation des Skeletts anhand von Fossilien von Orobates und biomechanischer Daten zu noch lebenden Amphibien und Reptilien mit ähnlichem Körperbau. Anhand dieses Modells bildeten sie seinen Gang nach - mit den fossilisierten Fussspuren als Kontrolle, ob die Animation ähnliche Fussspuren erzeugte.
Parallel dazu bauten die EPFL-Forscher Kamilo Melo und Tomislav Horvat einen Orobates-Roboter, den OroBOT. Dieser erlaubte, verschiedene Hypothesen über die Fortbewegungsdynamik des Tiers in der realen Welt mit ihren physikalischen Gesetzen zu prüfen.
Hunderte Gangarten testeten die Wissenschaftler und bestimmten, welche Orobates tatsächlich an den Tag gelegt haben könnte und welche nicht. Durch Analyse, unter anderem wie viel Energie die verschiedenen Fortbewegungsarten brauchten, wie stabil die Bewegung dabei war und wie sie zu den Fussspuren passte, konnten die Wissenschaftler die wahrscheinlichste Gangart bestimmen.
Demnach ähnelte der Gang von Orobates dem heutiger Kaimane, hielt sich also eher aufrecht auf seinen vier Beinen und nicht zusammengesunken wie Salamander. Eine energiesparendere Gangart mit gestreckteren Beinen könnte sich demnach früher entwickelt haben als bisher angenommen. Nämlich vor dem gemeinsamen Vorfahren von Reptilien und Säugetieren.



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