Schwarmintelligenz fürs Data-Center
Fazit & Ausblick
Das hinter OCP stehende Konzept ist durchaus überzeugend. Ausserdem bringt es Hersteller und Kunden wieder an einen Tisch. Trotzdem konnte es sich bis heute noch nicht wirklich durchsetzen. Das zeigen die relativ wenigen OCP-Ready-Rechenzentren, die es bislang weltweit gibt. Es mangelt derzeit noch an konkreten Produkten, die interessierte Firmen einsetzen können. Die dahinterstehenden Ideen sind aber gut und in der Lage, die Betriebskosten im Rechenzentrum zu verringern und gleichzeitig die Skalierbarkeit durch den Einsatz von Standardmodulen zu erhöhen. Die aktuellen Wachstumsraten im zweistelligen Bereich bei OCP-Hardware zeigen zudem, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis «offene Hardware» eine grössere Rolle spielen wird.
Markt
40 Prozent Wachstum bei OCP-Hardware
Die Marktforschungsgesellschaft Omdia, die 2020 aus den Firmen Ovum, Heavy Reading, IHS Markit sowie Tractica entstanden ist, hat den OCP-Markt in den vergangenen Jahren untersucht. Die Ergebnisse sind durchaus beeindruckend. So ist der Verkauf von OCP-zertifizierter Hardware von 2018 auf 2019 um etwa 40 Prozent auf rund 3,6 Milliarden Dollar gewachsen. Für 2020 liegen noch keine Zahlen vor. Omdia rechnet damit, dass er ein Volumen von 5,3 Milliarden Dollar erreicht hat. Bis 2023 soll der Verkauf sich nochmals auf geschätzte 11,8 Milliarden Dollar im Jahr mehr als verdoppeln.
Die erwartete jährliche Zuwachsrate soll bei etwa 36 Prozent liegen und damit deutlich über den Zuwachsraten bei klassischen Servern. Dieser Bereich legte 2019 im Vergleich zum Vorjahr laut IDC um weltweit 7,5 Prozent auf 24,5 Milliarden Dollar zu. Das zeigt auch, dass die Zahlen für den OCP-Markt zwar imposant sind, dieser Bereich im Vergleich zum gesamten Server-Markt momentan aber noch relativ klein ist. Das könnte sich innerhalb der nächsten Jahre dramatisch ändern. Die Corona-Pandemie hat allerdings dafür gesorgt, dass viele Prognosen nicht mehr zutreffen und angepasst werden müssen.
Autor(in)
Andreas
Fischer