Netzwerkspeicher 12.11.2024, 16:00 Uhr

Alles über NAS

Mit einem Netzwerkspeicher (NAS) holen Sie sich einen zentralen Server und Datenspeicher mit zahlreichen Funktionen in Ihr Heimnetzwerk. Worauf es dabei ankommt, erklärt Ihnen dieser Artikel.
(Quelle: Shutterstock/Lukmanazis)
Ein Network Attached Storage (NAS) ist ein zentraler Speicherort für Daten in einem Netzwerk. Ein NAS verfügt über einen eigenen Prozessor und ein Betriebssystem. Er stellt mit einer eigenen, eindeutigen IP-Adresse î anderen Geräten innerhalb eines lokalen Netzwerks Funktionen bereit. Alle Rechner, Smartphones und sonstigen Geräte, die mit diesem Netzwerk verbunden sind, können auf die Daten zugreifen, die auf dem NAS-System gespeichert sind, und Funktionen nutzen, die sich als Apps installieren lassen, Bild 1. Damit geht ein Netzwerkspeicher weit über die Möglichkeiten eines Cloud-Speichers hinaus.
Î Fachbegriff
IP-Adresse > Computer benötigen während einer Internetsitzung eine eindeutige IP-Adresse, damit sie mit anderen Rechnern kommunizieren können. Diese ist aus mehreren Nummernblöcken aufgebaut (z. B. 12.34.567.89). Unterschieden wird zwischen statischen und dynamischen Adressen. Letztere wechseln bei jeder Einwahl.
Bild 1: Zahlreiche Programme aus dem App-Store bereichern den NAS um zusätzliche Funktionen
Quelle: PCtipp.ch

Wie funktioniert ein NAS?

Ein NAS ist ein Server mit einem oder mehreren Laufwerken, wobei es sich um klassische Festplatten (HDD) oder um SSDs handeln kann. Zwei Laufwerke reichen für die meisten Einsatzgebiete aus. Sie lassen sich in einem RAID-Verbund betreiben (dazu im letzten Teil mehr). Da NAS-Geräte weder über eine Tastatur noch über einen Bildschirm verfügen, erfolgen die Konfiguration, Nutzung und Verwaltung über eine browserbasierte Bedienoberfläche am PC.
Der NAS hat ein eigenes Betriebssystem, das in den meisten Fällen auf Linux basiert. Es kann als Multimediazentrale dienen, als Fileserver zum Daten teilen oder als Ablage für Fotos und Dokumente, Bild 2. Auch Selbstständige und kleine Unternehmen können von den Funktionen eines Netzwerkspeichers profitieren.
Ein NAS umfasst die gleichen Komponenten wie ein vollwertiger Server: Prozessor, Arbeitsspeicher, Netzwerkschnittstellen und ein Betriebssystem. Die Festplatten lassen sich in leicht zugängliche Festplattenschächte einschieben. Oft sind nicht einmal Schrauben notwendig. Viele Geräte unterstützen zudem «Hot Swapping»; sie lassen den Austausch einzelner Festplatten oder die Erweiterung des Speicherplatzes im laufenden Betrieb zu.
Bild 2: In der Systemsteuerung lassen sich sämtliche Einstellungen wie Freigaben und Netzwerkzugriff vornehmen
Quelle: PCtipp.ch

NAS, Cloud oder Festplatte?

Ein zentraler Unterschied zwischen NAS und Cloud: Ein Netzwerkspeicher ist ein Gerät mit Festplatten, das in Ihrem eigenen Netzwerk hängt. Daher sind die Daten bei Ihnen lokal gespeichert und gelangen nicht in fremde Hände. Cloud-Anbieter hingegen speichern die Daten auf ihren Servern ab, deren Standort mitunter nicht bekannt ist.
Dazu kommt: Die Anschaffung eines NAS-Systems ist mit einmaligen Kosten verbunden, während für einen Speicherplatz in der Cloud ein monatlicher Betrag fällig ist. Lediglich kleine Kapazitäten von wenigen Gigabytes sind manchmal kostenlos.
Der NAS hat Vorteile bei Datenschutz, Kosten und Geschwindigkeit. Die Cloud liegt allenfalls im Hinblick auf Verfügbarkeit vorn. Für Selbstständige oder kleine Unternehmen steht zusätzlich das Thema Datenschutz im Raum. Personenbezogene Daten werden am besten nicht in Rechenzentren ausserhalb der Schweiz oder der EU gespeichert.
Externe Festplatten bieten eine statische Speicherkapazität, da sie sich nur an ein Gerät anschliessen lassen. Ein NAS erhält vom Router eine IP-Adresse, über die es nicht nur für den PC, sondern auch für andere Geräte wie Tablets oder Smartphones erreichbar ist. Darüber hinaus lässt sich ein NAS durch Programme flexibel in den Funktionen erweitern. Das leistet eine externe Festplatte nicht.

Andreas Dumont
Autor(in) Andreas Dumont


Das könnte Sie auch interessieren