5G-Campusnetze als verlockende Alternative
Blick nach Deutschland
In Deutschland vergibt die zuständige Bundesnetzagentur (BNetzA) entsprechende Frequenzen für 5G-Campusnetze recht freizügig. Dafür werden jeweils nur wenige tausend Euro fällig, was die Hürden für 5G-Campusnetze bewusst tief hält. So erfolgten bis Februar 2022 bereits 186 Frequenzzuteilungen durch die BNetzA. Für 2022 stellte das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) 33 Millionen Euro für sieben Projekte mit 56 Partnern bereit. Weitere vier deutsch-französische 5G-Kooperationen werden mit weiteren 17,7 Millionen Euro gefördert. In der Schweiz hingegen erhält kein Netzbetreiber öffentliche Fördergelder.
Das grösste deutsche 5G Campusnetz betreibt die Messegesellschaft in Hannover. Das Messegelände Hannover befindet sich im Süden der Landeshauptstadt Hannover und ist mit einer überdachten Fläche von 496’000 m² und 26 Messehallen das grösste Messegelände der Welt. Zu der 131 Hektar grossen Kernfläche gehört auch ein Tagungszentrum. Die Betreiberin des Geländes ist die Deutsche Messe AG (DMAG), die auch Messen ausserhalb des Geländes veranstaltet und mit der traditionellen Hannover-Messe auch vielen Schweizer Firmen eine ideale Vermarktungsplattform bietet.
Kampf der Anbieter und Lieferanten
Besonders die in der asut engagierten Anbieter, aber auch deren Lieferanten kämpfen seit Jahren bei diversen Bundesämtern und in der Bundespolitik um bessere Rahmenbedingungen für 4G und 5G. So berichtet Patrick Schönbächler (Head of Nokia Enterprise Schweiz) am letzten asut Lunch Forum von zahlreichen Beispielen für nützliche Anwendungen für 5G Campusnetze. So dient 5G in Japan der Echtzeitkommunikation in Bahntunnels, was den Betrieb vereinfacht und die hohen Kosten für Kabel einspart. Ob dies der Grund dafür war, dass auch Vertreter der SBB sowie der Rhätischen Bahn anwesend waren, ist hingegen reine Spekulation.