07.06.2011, 10:29 Uhr

HP schnürt Wohlfühl-Pakete für Firmen

Hewlett-Packard (HP) zeigt anlässlich seiner Anwenderkonferenz Discover in Las Vegas komplett ausgestattete Systeme für Unternehmenskunden und ändert damit die Art und Weise, wie der Computerriese seine Produkte verkauft.
Ein vollwertiges RZ. das von einem Sattelschlepper transportiert werden kann, hat HP gezeigt.
Nach Überzeugung von HP wollen Geschäftskunden komplette Systeme erstehen, die vorkonfiguriert sind und sich im Nu im eigenen Rechenzerntrum in Betrieb nehmen lassen. Die Pakete reichen vom Server mit vorinstalliertem Microsoft Exchange bis hin zum Rechenzentrum-in-der-Box.
Somit betont HP heuer nicht mehr so sehr die Leistungsmerkmale seiner Hardware-Komponenten, sondern will den Unternehmensanwendern Lösungen anbieten, die sich nach den Anforderungen des Tagesgeschäfts richten.
Diese Pakete sollen sich schnell einrichten lassen, also mit wenig bis keiner Integrationsleistung. Sie sollen zudem auch von der Grösse her zur Aufgabe passen, die sie zu erledigen haben.
Daneben nimmt HP die User-Konferenz zum Anlass, weitere Versatzstücke seiner «Converged Infrastructure»-Architektur zu lancieren, die Interoperabilität, Virtualisierung und gemeinsame Managementplattformen zum Ziel hat.
Eine der Hauptankündigungen ist dabei Virtual System. Dieses besteht aus Server-Blades, Storage- und Netzwerkgeräten sowie Virtualisierungs-Software von VMware  oder Microsoft und dient der Server-Virtualisierung. Das Angebot kann mit dem Angebot vBlock der Konkurrenten EMC und Cisco verglichen werden.
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Die virtuellen Systeme von HP kommen in drei Grössen daher: VS1, VS2 und VS3. Diese bestehen aus verschiedenen Storage, Server und Softwarekombinationen und unterstützen 200 bis 6000 virtuelle Maschinen.
Darüber hinaus bringt HP ein neues Vertica Analytics System. Dabei handelt es sich um eine Business-Intelligence-Plattform, mit der auf Grund von Analysen Vorhersagen über den Geschäftsgang eines Unternehmens gemacht und Trends aufgezeichnet werden können.
Schliesslich präsentiert HP den EcoPOD. Dabei handelt es sich um ein komplettes Rechenzentrum, das mobil ist und in dem 44 Server Racks untergebracht werden können.
Bei Analysten stösst HPs jüngster Schachzug, seine Produkte mehr vertikal auszurichten und Komplettpakete zu offerieren auf geteilte Meinungen. Sie befürchten, dass Anwender sich zu sehr einem einzelnen Anbieter verschreiben und dann auf Gedeih und Verderb dem Hersteller ausgeliefert sind.«Jedesmal, wenn ein Anwender sich für ein integriertes vertikales Paket entscheidet, wird es schwierig auf eine andere Plattform zu wechseln», gibt etwa Charles King von der Beratungsfirma PundIT zu bedenken.
Doch die mit den Komplettpaketen reduzierten Kosten in Anschaffung, Implementierung und Betrieb dürften bei vielen Firmen dazu führen, solche Bedenken über den Haufen zu werfen. Dieser Ansicht ist etwa auch Rob Enderle von der Gartner Group und meint, dass der Trend zum Pakete-Schnüren auch einer Nachfrage bei den Anwendern entspricht und überall in der Industrie zu beobachten sei. Dabei betont er, dass HP auf diesem Weg weiter fortgeschritten sei als die Konkurrenz.



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