Mit NVMe startet Flash richtig durch
Was ist NVMe?
Bei einer solch komplexen Materie wie Schnittstellen und Storage ist es hilfreich, eine Definition des Begriffs als Ausgangspunkt für weitergehende Erläuterungen zu nehmen. Allerdings gibt es für NVMe eine Vielzahl von Definitionen, die nicht immer das Gleiche meinen, sondern sich mal mehr, mal weniger überschneiden.
Die Knowledge Base von Dell umschreibt NVMe zum Beispiel so: «Non-Volatile Memory Express (NVMe) ist ein(e) speziell für Solid-State-Laufwerke (SSDs) entwickelte(s) Kommunikationschnittstelle/Protokoll. Früher verwendeten Solid-State-Festplatten Festplattencontroller-Schnittstellen (SATA, SAS und so weiter), die für rotierende Festplatten entwickelt wurden. NVMe (basierend auf dem PCI-Express-Datenbus) standardisiert die Schnittstelle für SSDs und erfordert nur einen einzigen Treiber für alle Laufwerke, die diese Spezifikation verwenden, ähnlich wie USB-Geräte.»
Die Analysten des Beratungshauses Gartner wiederum ziehen es in ihrem Report «Hype Cycle for Storage Technologies, 2016» vor, in diesem Zusammenhang von «Shared Accelerated Storage» zu sprechen. Gemeint ist laut Gartner eine «Next-Generation-Technologie, die verteilte Infrastrukturen mit hoher Dichte an Flash-Speichern performanter macht». Die Vorteile von Shared Storage wie der Aufbau von grossen Storage-Volumes auf Basis von Standard-Hardware sollen mit der Performance von Flash auf der Server-Seite verbunden werden, indem standardisierter Non-Volatile Memory Express (NVMe) auf dem Peripheral Component Interconnect Express (PCIe) aufsetzt.
Für Gartner macht das NVMe zu einer «Super-Low-Latency»-Technologie: «Shared Accelerated Storage ist eine neue Architektur, die sich der Vorteile der jüngsten nicht flüchtigen Memory-Komponenten (…) bedient, um den Anforderungen von Workloads mit extrem niedrigen Latenzen gerecht zu werden. Diese Technologie entwickelt sich schnell und ersetzt Flash auf der Server-Seite, die Workloads auf dem Compute-Layer beschleunigt haben. Diese Methode verfügte aber nur über begrenzte Kapazitäten und wurde jeweils als Silo von Server zu Server verwaltet. Shared Accelerated Storage kann dagegen bis auf hohe Kapazitäten skaliert werden, verwendet Ultra-dense Flash und kann für Dutzende von Clients gemeinsam verwaltet werden.»
Die neue Technologie steht nach Ansicht der Gartner-Analysten erst ganz am Anfang eines Zyklus, in dem sich nach durchschnittlich etwa fünf Jahren neue Entwicklungen am Markt durchsetzen – oder des Öfteren auch nicht. Infolgedessen ähneln manche frühen Beschreibungen einem Blick in die Glaskugel und vernebeln das Verständnis eher.