KI Gemini
12.12.2023, 07:43 Uhr
Google hat gemogelt
Eine Künstliche Intelligenz, die mühelos Texte und Bilder identifiziert, verknüpft, und dazu realistische Dialoge ermöglicht – das soll Googles neue KI Gemini schaffen. Nun ist klar, dass es bei der Demo nicht mit rechten Dingen zugegangen ist.
Letzte Woche hat Google die Tech-Welt mit Demos seiner neuen KI-Plattform "Gemini" beeindruckt (wir haben berichtet). Im interessantesten Video ist zu sehen, wie die Künstliche Intelligenz scheinbar mühelos Texte und Bilder mischt und erkennt ("Multimodal AI"). Google zeigt darin unter anderem Zeichnungen und Modelle einer Ente, die Gemini spontan erkennt und identifiziert. Daraus entwickelt sich ein realistisch wirkender Dialog mit den Entwicklerinnen und Entwicklern, wie er bei KI-Konkurrenten wie ChatGPT derzeit noch kaum vorstellbar ist. Bereits kurz nach der Präsentation waren skeptische Stimmen laut geworden, denen aufgefallen ist, dass die KI-Fähigkeiten im Video nicht zu einem Blogpost passen, den Google parallel zur Erklärung von Gemini veröffentlicht hat.
Die Ente war eine Ente
Zudem haben erste Tests gezeigt, dass Gemini längst nicht so schnell und flexibel auf Prompts reagiert, wie es im Video zu sehen ist. Mittlerweile ist klar: Die Ente war eine Ente. Google hat die Demo offenbar clever zusammengeschnitten und vereinfacht. TechCrunch urteilt knallhart: "Googles beste Gemini-Demo wurde gefaked."
Nur zur Inspiration von Entwicklern
Ein Google-Sprecher gibt zu, dass die Demo nur ungefähr zeigen sollte, wie schlau Gemini in Zukunft sein könnte: "Wir haben die Demo erstellt, indem wir Filmmaterial aufgenommen haben, um die Fähigkeiten von Gemini in einem breiten Spektrum von Herausforderungen zu testen." Die neue Google-KI beherrscht demnach zwar grundsätzlich die Tricks aus dem Video. Doch das funktioniert noch längst nicht so schnell und einfach wie gezeigt. Google-Manager Oriol Vinyals verrät auf Twitter/X, dass die Demo vor allem dazu dienen sollte, "Entwickler zu inspirieren".