ETH-Lausanne 11.08.2020, 14:38 Uhr

Mit Luft das Licht in Glasfasern verstärken

Ingenieure der ETH Lausanne (EPFL) haben eine Technologie entwickelt, um Licht in hohlen Glasfasern zu verstärken, wie die Hochschule am Dienstag mitteilte. Der Clou: Die Forscher erhöhten den Luftdruck in der Faser.
Luc Thévenaz, Flavien Gyger und Fan Yang von der ETH Lausanne präsentieren die neue Glasfaser-Technik
(Quelle: Alain Herzog/EPFL)
Digitale Daten werden weltweit mit Lichtgeschwindigkeit über Glasfaserkabel ausgetauscht. Heutige Glasfasern besitzen meistens einen festen Kern, durch den das Licht rast. Dessen Signal schwächt sich jedoch bereits nach 15 Kilometern deutlich ab.
Das Team um Luc Thévenaz griff auf hohle Glasfasern zurück, in deren Inneren sich Luft befindet. In diesen Fasern kann Licht zwar einen deutlich weiteren Weg zurücklegen, aber: es ist äusserst schwierig, Lichtsignale darin zu verstärken. Das liege daran, dass Luft kaum Widerstand aufweise, sagte Thévenaz in der Mitteilung.

Hunderttausendfache Verstärkung

Im Fachmagazin «Nature Photonics» berichten die Forscher von ihrem Trick: Sie übten Druck auf die Luft in der Faser aus, um einen kontrollierten Widerstand zu erzeugen. Damit gelang es ihnen, das Lichtsignal bis zu 100'000 Mal zu verstärken.
Die Technologie könne auf jede Art von Licht angewendet werden, von Infrarot bis Ultraviolett, wie der Mitautor der Studie, Fan Yang, erklärte. Auch sei sie nicht nur für die Verstärkung von Lichtsignalen von Bedeutung, sondern könne beispielsweise auch helfen, sehr exakte Thermometer oder optische Datenspeicher zu entwickeln.



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