CarbonRun 29.09.2024, 17:07 Uhr

Kalk soll die Klimakatastrophe verhindern

Wissenschaftler des kanadischen Technologie-Unternehmens CarbonRun wollen gleichzeitig CO2 binden sowie viele Flüsse und Meere wieder fit machen.
(Quelle: carbonrun.io)
Das kanadische Unternehmen CarbonRun reichert Fluss- und Meerwasser mit pulverförmigem Kalziumkarbonat an, aus dem normalerweise Zement hergestellt wird. Landläufig wird hierbei von kohlensaurem Kalk gesprochen. Wasser und das darin enthaltene CO2 reagieren mit Kalziumkarbonat zu Kalziumhydrogencarbonat. Es sinkt auf den Grund und bleibt dort dauerhaft beziehungsweise wird mit der Zeit ins Meer gespült. Das so von CO2 teilweise befreite Wasser kann erneut Klimagas aufnehmen, die Atmosphäre und damit das Klima also entlasten.

Viel Kalziumkarbonat nötig

Einen Haken hat die Sache jedoch: Um eine Tonne CO2 aus Wasser zu entfernen und zu binden, sind zwei Tonnen Kalziumkarbonat nötig. Dieses wird in Steinbrüchen abgebaut, was die Natur auf andere Art belastet. Derzeit liegt der Weltbedarf bei rund 165 Mio. Tonnen, 2029 können es schon 190 Mio. Tonnen sein - und das ganz ohne die Nutzung des Materials zur Bindung von CO2, so der Marktbeobachter Mordor Intelligence.
Immerhin erreichen die Kanadier eines: Sie sanieren Flüsse mit dem Nebeneffekt, Klimagas aus der Atmosphäre zu entfernen. Die Dekarbonisierung ist für einige Sektoren eine äusserst schwierige und kostspielige Herausforderung. Daher werden neue Techniken und Verfahren nötig sein, um das Klimagas aus der Atmosphäre zu entfernen und sicher zu lagern. Dabei helfen aktuell riesige Direct-Air-Capture-Anlagen wie das Project Bison in Wyoming und die Mammoth-Anlage in Island.


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