Innovationslabor Schweiz
Chips und Prozessoren für Zukunftsmärkte
Unternehmen wie Logitech erlangten bereits Weltruhm. Wer zählt heute zu den Top-Shots? Das hängt davon ab, wen man fragt. Mit ST-Microelectronics entwickelt ein Halbleiterhersteller mit Sitz in Genf Hardware für den Weltmarkt. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete man nach eigenen Angaben 8,35 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen gehört mit dem Spezialisten für Zutrittsberechtigung, Dormakaba, zu den Top 100 der Global Tech Leaders des Wirtschaftsnachrichtendienstes Thomson Reuters.
Auf der Liste der Swiss Champions 2017 von PwC Schweiz findet sich der Schweizer Halbleiter-Designer U-Blox. Das Beratungshaus sieht das Thalwiler Unternehmen am Nabel der Industrie 4.0. U-Blox, das fast einen Fünftel seines Umsatzs in F & E investiert, entwickelt Chips für Bereiche wie die Satellitenpositionierung oder das Internet of Things. Für den Zukunftsmarkt autonome Fahrzeuge präsentierte das Unternehmen diesen Sommer einen Kurzdistanz-Funkchip.
Der komplett intern entwickelte Chip UBX-P3 soll dereinst autonome Fahrzeuge sicher durch den Verkehr leiten. Auto- und Lastwagenbauer wie VW, GM und Toyota haben die Lösung nach Herstellerangaben entweder eingeführt oder planen, sie in naher Zukunft kommerziell einzusetzen. Toyota teste die Technik bereits und wolle sie ab 2021 in einigen seiner Modelle einsetzen. Bis 2025 soll nahezu die gesamte Fahrzeugflotte folgen. Gut möglich, dass die japanischen Autos dereinst mit Chips vom Zürichsee auch weltweit autonom im Verkehr unterwegs sein werden.
Der Platzhirsch am Halbleitermarkt, Intel, unterhält seit einigen Jahren einen Forschungsstandort in der Westschweiz. Dies liegt auch an der Nähe zur EPFL, mit der Intel an der Chiptechnik von morgen forscht. Zudem bieten Spin-offs interessante Übernahmemöglichkeiten, wie etwa die 2015 übernommene AR-Spezialistin Composyt Light Labs.