Auf 62,8 Billionen Stellen genau 18.08.2021, 14:12 Uhr

FH Graubünden stellt Pi-Weltrekord auf

An der FH Graubünden kennt man die Zahl Pi am genausten. Dort haben Forscher die Zahl auf 62,8 Billionen Stellen hinterm Komma berechnet und damit den früheren Weltrekord um 12,8 Billionen Dezimalstellen übertroffen.
Die Zahl Pi kann auch Kuchen zieren
(Quelle: Archiv CW)
Bei der Berechnung der Zahl Pi hat die Fachhochschule Graubünden einen neuen Weltrekord aufgestellt. Der Hochleistungsrechner am Zentrum für Data Analytics, Visualization and Simulation (DAViS) hat den alten Weltrekord von 50 Billionen Stellen um zusätzlich 12,8 Billionen neue, bis anhin unbekannte Stellen, übertroffen. Mit 62,8 Billionen Stellen gelangt der Rekord nach zwei amerikanischen Rekordhaltern zurück in der Schweiz. Die zehn letzten bekannten Stellen von Pi lauten neuerdings: 7817924264.
Die Berechnung des neuen Pi-Stellen-Weltrekords durch das DAViS-Team der FH Graubünden hat 108 Tage und 9 Stunden gebraucht. Sie ist somit fast doppelt so schnell wie der Rekord, welchen Google in seiner Cloud im Jahr 2019 aufgestellt hat, und etwa 3,5-mal so schnell wie der letzte Weltrekord aus dem Jahr 2020.

Know-how nutzt anderen Forschungsprojekten

«Wir wollten mit dem Rekordversuch mehrere Ziele erreichen», kommentiert Heiko Rölke, Leiter des DAViS, gemäss einer Mitteilung die Berechnung. So habe man im Laufe der Vorbereitung und bei der Durchführung der Berechnungen viel Know-how aufbauen können und die Abläufe optimiert, fügt er an. «Das kommt jetzt vor allem unseren Forschungspartnern zugute, mit denen wir gemeinsam rechenintensive Projekte in der Datenanalyse und der Simulation durchführen», so Rölke.
«Die Berechnung hat uns gezeigt, dass wir für den daten- und rechenleistungsintensiven Einsatz in der Forschung und Entwicklung vorbereitet sind», ergänzt Thomas Keller, der als Projektleiter mit der Durchführung der Berechnungen betraut war. «Durch die Berechnung sind wir aber auch auf Schwachstellen in der Infrastruktur aufmerksam geworden, wie beispielsweise noch ungenügende Back-up-Kapazitäten», räumt er ein.
Die mit dem Weltrekord unter Beweis gestellten Kenntnisse des DAViS-Teams sowie die eingesetzte Hardware seien in Anwendungsgebieten wie zum Beispiel RNA-Analysen, Strömungssimulationen und Textanalysen gefragt, heisst es in der Mitteilung der FH. In diesen und weiteren Bereichen unterstützt das Team der FH Graubünden Projektpartner.
Nach der erreichten Berechnung auf 62.8 Billionen Stellen hat das DAViS-Team die Leistung zum Eintrag beim Guinnessbuch der Weltrekorde registrieren lassen. Die Zahl selbst soll danach öffentlich zugänglich gemacht werden.



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