Wettbewerb
19.06.2019, 14:33 Uhr
ETH-Roboter taucht ab
Mit der Maturaarbeit entdeckte ein ETH-Student seine Faszination für Tauchroboter. Nun, drei Jahre später, nimmt er mit einer Gruppe von Gleichgesinnten am grössten Wettbewerb für ferngesteuerte Unterwasserroboter teil – als erstes Schweizer Team überhaupt.
Ein Team von Bachelorstudenten hat einen Tauchroboter gebaut, mit welchem es in wenigen Tagen als erstes Schweizer Team an der internationalen MATE ROV Competition antritt.
(Quelle: Rebecca Lehmann / ETH Zürich)
Scubo 2.0 heisst der Roboter, der im Prinzip aus Software, Hardware und viel Elektronik besteht. «Der Rest sind Kabelbinder und Klebeband», sagt Christian Engler und lacht. Der 22-Jährige hat mit sieben weiteren ETH-Studenten den Tauchroboter gebaut, mit dem sie diese Woche als erstes Schweizer Team an der MATE international ROV Competition in Kingsport, im US-Bundesstaat Tennessee teilnehmen. MATE steht für Marine Advanced Technology Education, und der Wettbewerb gilt als einer der grössten im Bereich der Unterwasserrobotik, an dem sich Studierendenteams aus der ganzen Welt messen. «Es gibt sogar einen Kinofilm darüber», meint Jonas Wüst schmunzelnd. Den hätten sie sich aber noch nicht angesehen, denn die Maschinenbauingenieure, Elektrotechniker und Informatiker im letzten Bachelorjahr arbeiten seit einem Jahr täglich im Student Project House an ihrem Roboter Scubo 2.0.
Für den Wettbewerb mussten sie sich mit einem Video bewerben. Das habe ihrem Projekt einen Rahmen gegeben, weil sie so ihre Ziele früh festlegen mussten. Sie haben den Verein Tethys Robotics gegründet und mit Scubo 2.0, einen Roboter mit acht Armen entwickelt, an deren Enden Propeller für den Antrieb und die Stabilität im Wasser sorgen. Ein langes Kabel versorgt das Gerät mit Strom und verbindet es mit den beiden Controllern der Piloten für die Steuerung. Eine kabellose Verbindung zum Roboter ist nicht möglich, weil Signale nur wenige Meter in die Tiefe reichen.
Beim Bau von Scubo 2.0 konnten die Studenten auf das Material und Fachwissen von Masterstudierenden zurückgreifen, die in einem ehemaligen Fokus-Projekt bereits einmal einen Tauchroboter bauten. Und auch Christian Engler ist kein Neuling in der Tauchrobotik. Er hat bereits als Maturaarbeit einen Tauchroboter gebaut und arbeitet mit den Kollegen von Tethys an der Fortsetzung seines Projekts.
Autor(in)
Rebecca
Lehmann/ETH-News