Vibrationsdämpfung
22.07.2024, 11:53 Uhr
Elektropermanentmagnet löscht Vibrationen
Ein neuartiges Verfahren der TU Wien zur Vibrationsdämpfung ist zum Beispiel zur Optimierung von Spiegeln in Grossteleskopen geeignet, könnte aber auch bei der Präzisionsfertigung von Halbleitern helfen.
Forscher der Technischen Universität Wien (TU Wien) haben eine neuartige Technologie zur Vibrationsdämpfung erfunden. Mittels Elektropermanentmagneten werden die Vibrationen von Spiegeln in Grossteleskopen aktiv unterdrückt und die Leistungsfähigkeit starkt erhöht.
Basis und Schwebeplattform
Das Vibrationsdämpfungssystem der TU Wien besteht aus einer fest montierten Basis und einer darüber freischwebenden Plattform. Letztere wird durch starke magnetische Kräfte im Schwebezustand gehalten, mehrere elektromagnetische Aktuatoren können dann die Position der Plattform in Sekundenbruchteilen hochpräzise feinjustieren - auch dann, wenn auf dieser Plattform eine Last von mehreren Kilogramm montiert wird, heisst es.
Das System erkennt laut den österreichischen Forschern automatisch, ob es sich noch in der Nähe des gewünschten Arbeitspunkts befindet, oder ob eine Ummagnetisierung nötig ist. "Die Technik würde perfekt zu grossen Teleskopen passen, die aus mehreren Spiegelsegmenten bestehen. Das Teleskop muss auf unterschiedliche Bereiche des Himmels ausgerichtet werden können", erklärt TU-Wien-Institutsvorstand Georg Schitter.
Präzisionsfertigung von Chips
Die Elektropermanentmagnet-Vibrationsdämpfung lässt sich aber auch auf andere Bereiche anwenden, etwa bei der Präzisionsfertigung von Halbleitern und grossen Qualitätsoptiken, adaptiven Aktuatoren oder der laborgebundenen Präzisionsmesstechnik. "Wo immer man möglichst hohe Präzision benötigt, die von Schwingungen gestört werden könnte, ist unsere Technologie eine interessante Lösung", sind die Forscher überzeugt.
Autor(in)
Florian
Fügemann, pte