07.02.2013, 11:40 Uhr

Start-up baut den Über-Hypervisor

Das israelisch-kalifornische Jungunternehmen Ravello Systems hat einen Hypervisor gezeigt, der über anderen Hypervisoren sitzt und sozusagen die Virtualisierung virtualisiert.
Mit diesem Über-Hypervisor ist es dann möglich, eine Applikation, die auf dem Firmen-eigenen Server läuft, zu nehmen und sie in die Cloud zu katapultieren, und dies, ohne dass der Code verändert werden muss. Dieses Cloud-Computing-Paradies will Ravello anbieten können, und zwar mit seinem Anwendungs-Hypervisor, der auf bestehenden virtuellen Maschinen sitzt und es erlaubt, Applikationen und VM-Images zu verschieben. Dadurch virtualisiert Ravello sozusagen die Virtualisierung. Navin Thadani von Ravello erklärt, dass Unternehmen heute die Cloud nicht effizient nutzen könnten. Der Grund: Eine lokal entwickelte Applikation könne oft nicht einfach eins zu eins in eine öffentliche Cloud gestellt werden, ohne dass Anpassungen am Quelltext notwendig würden. «Der Cloud-Anbieter verwendet oft andere VM und eine vom eigenen Rechenzentrum unterschiedliche Netzwerkarchitektur», sagt er. Das behindere die Migration. Ravellos Software analysiert die Applikation und abstrahiert sie weitgehend von der virtuellen Maschine, auf der sie läuft. Der Über-Hypervisor, genannt HVX, nimmt die Eigenschaften und Qualitäten der Applikationen und erstellt sie in der neuen Umgebung von Neuem mit allen Attributen. Durch diese Abstrahierung wird die Anwendung portabler. Laut Thadani merke das Programm danach nicht mehr, ob es auf einem Hypervisor von VMware laufe oder auf der quelloffenen KVM. «Unser Hypervisor wurde so designed, dass er nicht auf x86er Hardware läuft, sondern auf einer anderen VM», führt er weiter aus. Die Eier legende Wollmilchsau der IT ist die Lösung von Ravello natürlich auch nicht. So muss man mit Leistungseinbussen rechnen. Schon heute lassen einige IT-Profis die Finger von Hypervisoren und virtuellen Maschinen, weil diese nicht den gleichen Performance-Umfang bieten. Stülpt man einen weiteren Hypervisor über den bestehenden Hypervisor ist dies der Leistungsfähigkeit sicher nicht gerade förderlich. Trotzdem nehmen Analysten ein echtes Bedürfnis bei Firmen wahr, ihre Apps in die Cloud und zurück zügeln zu können. «Unternehmen haben derzeit Angst, dass sie an einen Cloud-Anbieter gebunden werden und ihre Applikation nicht mehr aus der Cloud herausmigrieren können, wenn sie dies wünschen», meint Krishnan Subramanian von Rishidot Research. Wenn Ravellos Technik halte, was sie verspreche, werde dadurch die «Cloud um einiges portabler», fügt er an. Ravellos Applikations-Hypervisor ist derzeit als ffentliche Beta erhältlich und kann frei ausprobiert werden.



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