Blockchain jenseits des Hypes

Zug: Wählen per Blockchain

Die Stadt Zug sorgte bereits vor zwei Jahren für Aufsehen: Die damals rund 30 000 Einwohnerinnen und Einwohner hatten im Rahmen eines Pilotprojekts für ein halbes Jahr die Möglichkeit, kostenpflichtige Dienstleistungen der Stadtverwaltung im Bereich des Einwohnerkontrolle bis zu einem Betrag von 200 Franken mit der Kryptowährung Bitcoin zu bezahlen. In diesem Sommer ging die Stadt­verwaltung noch einen Schritt weiter und testete ein Blockchain-basiertes Wahlsystem. Inhaber einer digitalen ID der Stadt hatten erstmals die Möglichkeit, über die Blockchain an einer Wahl teilzunehmen, die zwei Ja-/Nein-Fragen und eine Frage mit mehreren Antwortmöglichkeiten umfasste. Die Ende 2017 eingeführte digitale ID ermöglicht darüber hinaus unter anderem das Mieten von Fahrrädern oder die Ausleihe von Büchern in der Stadtbibliothek.
“Wir wollen die digitale ID nicht zentral bei der Stadt, sondern in der Blockchain„
Dolfi Müller, Stadtpräsident Zug
Im Gegensatz zu anderen E-Voting-Systemen landeten die Abstimmungsdaten nicht auf einem einzigen Server, sondern verteilt über eine Blockchain auf vielen Rechnern. Das eingesetzte E-Voting-System wurde vom IT-Unternehmen Luxoft in Zusammenarbeit mit der Stadt Zug und der Hochschule Luzern entwickelt. Mit der Blockchain-basierten Testabstimmung überprüfte die Stadt gemeinsam mit den Projektpartnern verschiedene sicherheitsrelevante Aspekte. Im Vordergrund sollen dabei der Persönlichkeitsschutz, das Abstimmungsgeheimnis, die Unveränder­barkeit der Abstimmung sowie die Prüf- und Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse gestanden haben.



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