22.06.2010, 11:05 Uhr

Street-View-Affäre weitet sich aus

Google hat im Rahmen seiner Street-View-Fahrten nicht nur Strassen, WLAN-Informationen und private Datenpakete, sondern auch Passwörter und Mails aufgezeichnet.
Googles Street-View-Autos haben zu viele Daten gesammelt
Googles Street View-Fahrzeuge haben bei ihren Fahrten bekanntlich auch Daten aus ungeschützten WLAN-Netzen aufgezeichnet. Google entschuldigte sich für dieses Desaster und stoppte vorerst die Street View-Autos. Doch jetzt haben sich französische Sicherheitsexperten genauer angesehen, was Google da alles für Daten aufgezeichnet hat.
Als die French National Commission on Computing and Liberty (CNIL) das von Google aufgezeichnete und übergebene Material analysierte, entdeckten die Experten neben viel Surf-Traffic auch lesbare Mails und Passwörter. Somit handelt es sich bei dem von Google mitgeschnittenem Material durchaus auch um verwertbare Daten.
Google hatte nämlich, als der Skandal mit dem mitgeschnittenen WLAN-Verbindungen publik wurde, erklärt, dass es sich dabei nur um nicht verwertbare Schnipsel handeln würde, weil der Suchmaschinenriese fünf Mal pro Sekunde den Kanal bei der Aufzeichnung wechseln würde. Doch selbst in in einer derart kurzen Aufzeichnung finden durchaus komplette Passwörter und vollständige Mails Platz.
Google hatte der CNIL am 4. Juni zwei Festplatten mit Wlan-Mitschnitten zur Auswertung übergeben. In Deutschland und Spanien wird das Datenmaterial von Google ebenfalls analysiert, es liegen aber noch keine Ergebnisse vor. Hierzulande untersucht der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte (Edöb), Hanspeter Thür, die Angelegenheit gerade gemeinsam mit weiteren europäischen Datenschutzbehörden.



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