Gnome, KDE Plasma und Co.
14.06.2019, 14:53 Uhr
14.06.2019, 14:53 Uhr
Die besten Desktop-Umgebungen für Linux
Die Qual der Wahl: Die Auswahl an Desktop-Umgebungen für Linux-Betriebssysteme ist gross und die Lösungen unterscheiden sich stark hinsichtlich Optik, Bedienkonzept und System-Belastung.
Während für Nutzer von Windows oder macOS jeweils nur eine Desktop-Umgebung für die alltägliche Nutzung bereitsteht, können Linux-Anwender aus einer Vielzahl unterschiedlicher Bedienoberflächen wählen. Diese variieren nicht nur hinsichtlich der optischen Aufmachung, sondern bieten auch unterschiedliche Funktionen und Standardprogramme.
Die Platzhirsche: Gnome 3 und KDE Plasma
Mit zu den beliebtesten und auch mächtigsten Desktop-Umgebungen für Linux zählen Gnome 3 und KDE Plasma. Letztere ist auf den ersten Blick mit Taskleiste und Startmenü recht traditionell aufgebaut, bietet dem Nutzer allerdings unzählige Funktionen zur Anpassung der Oberfläche und Bedienführung. Darüber hinaus lässt sich der Desktop um Widgets und Miniprogramme erweitern und ausbauen. Rein optisch macht KDE Plasma einen sehr modernen Eindruck. Flüssige Animationen und viele praktische Zusatzprogramme wie der Passwortverwalter KWallet oder der schlanke Mail-Client KMail erwarten den Nutzer.
Unterdessen präsentiert sich Gnome 3 mit seinem alternativen Bedienkonzept weniger flexibel. Im Gegenteil: Hier ist es vom Nutzer gefordert, sich in die Desktop-Umgebung, die Tastaturkürzel und dergleichen einzuarbeiten. Wer sich darauf einlässt, wird mit einer schnell zu bedienenden und gleichzeitig produktiven Arbeitsumgebung belohnt, die sich optisch von klassischen Desktops abhebt. Mit diesen Eigenschaften hat sich Gnome 3 etwa als Standard-Desktop in Fedora etabliert.
Schlank, schnell und effizient: Xfce & LXDE / LXQt
Gnome 3 und KDE Plasma mögen hinsichtlich Optik und Umfang in der Linux-Welt den Ton angeben, allerdings gönnen sich auch beide Desktop-Umgebungen reichlich System-Ressourcen. Speziell ältere Systeme oder schwächere Notebooks gelangen hier schnell an ihre Grenzen.
Eine leichtgewichtige Alternative, die sich hinsichtlich des Funktionsumfangs nicht vor den Platzhirschen verstecken muss, ist Xfce. Die modulare Desktop-Umgebung wird bereits seit 1996 entwickelt und basiert wie Gnome auf dem GTK+-Toolkit. Xfce ist ähnlich flexibel wie KDE Plasma, nahezu alle Bedienelemente lassen sich den Vorlieben des Nutzers anpassen. Und Dank der grossen Verbreitung der Umgebung in der Linux-Welt stehen auch vielerlei Zusatztools zur Erweiterung des Desktops für den Anwender bereit.
Noch weniger System-Ressourcen verbrauchen die LXDE-Umgebung und deren Qt-basierender Nachfolger LXQt. In der alltäglichen Nutzung müssen Anwender hier aber keine Einschränkungen befürchten. Die Optik der Desktops kann zwar nicht mit KDE & Co. mithalten, wer aber eine nüchterne und produktive Arbeitsoberfläche wertschätzt, ist hier an der richtigen Adresse.
Welche Desktop-Umgebung nun die geeignetste für den eigenen Arbeitsalltag ist, muss jeder Nutzer für sich selbst entscheiden. In der Regel sind sämtliche Lösungen mit allen bekannten Linux-Distributionen kompatibel und auch in deren Repositories enthalten. In unserer Bildergalerie finden Sie weitere empfehlenswerte Desktop-Umgebung sowie Links zu Linux-Betriebssystemen, die die jeweilige Lösung als Standard-Software vorinstalliert haben.