13.02.2006, 05:51 Uhr

Microsoft will ERP-Benutzerschnittstelle verbessern

Microsoft arbeitet emsig daran, Business-Software zu bauen, die Anwendern wirklich etwas bringt. So zumindest formuliert es James Utzschneider, General Manager Microsoft Dynamics.
Dabei gehe es darum, die Beziehungen zwischen Menschen in einem Unternehmen und den Geschäftsprozessen auf eine neue Ebene zu heben. Bisherige betriebswirtschaftliche Standardsoftware sei in Funktionsgruppen für das Finanzwesen, Kundenbeziehungs-Management und Lieferkettenverwaltung eingeteilt. Die Softwarenutzer benötigten jedoch oft Teilfunktionen aus diesen Bausteinen, um ihren Job zu erledigen, die Interfaces der besagten Software hinderten sie aber daran.
Natürlich will es Microsoft nun anders und vor allem besser machen. Die betriebswirtschaftlichen Anwendungen wie "Dynamics Nav" (vormals Navision) und "Dynamics AX" (vormals Axapta) sollen künftig rollenbasierende Benutzerschnittstellen erhalten. Der Entwicklungsprozess habe bereits begonnen und soll bis 2007 abgeschlossen sein. In dieser Phase - Microsoft spricht von der "ersten Welle" (Wave 1) geht es darum, die Integration mit Office, dem Sharepoint Portal sowie in das künftige Betriebssystem "Vista" an der Benutzerschnittstelle zu vertiefen.
Utzschneider präsentierte Bildschirme, über die beispielsweise ein Sachbearbeiter sehr einfach E-Mails, Kundendaten sowie weitergehende Informationen zu einem Kunden abrufen kann, ohne hierzu die Anwendungsmaske zu verlassen. Der Screen ähnelte dem Interface des Internet Explorer 7; eine Testfassung des neuen Browsers hatte der Konzern unlängst freigegeben.
Die Überarbeitung der User-Interfaces passiert schrittweise. Beispielsweise wird das im Sommer dieses Jahres erscheinende Release 4.0 von Dynamics AX eine an "Office 12" angelehnte Oberfläche aufweisen. Ausserdem wird das "Enterprise Portal" durch den "Sharepoint Portal Server" ersetzt.
Im Zentrum des Benutzerschnittstellenkonzepts für die Business-Lösungen von Microsoft stehen Rollen von Mitarbeitern, die man aus gezielten Befragungen von Anwendern in Unternehmen abgeleitet hat. Diese Rollen sollen in den Systemen angelegt werden. Softwarepartner sind dann in der Lage, auf Grundlage dieser Benutzerrollen spezifische Profile für das jeweilige Anwenderunternehmen zu erzeugen.
Neben der besseren Schnittstelle sollen Anwender aber auch stärker als bisher Zugriff auf Geschäftsdatenanalyse erhalten. Business-Intelligence-Funktionen (BI) werden dem ERP-Anwender kontextbezogen zur Verfügung stehen, und zwar sowohl in AX als auch in Nav. Anwender sind nach dieser Lesart nicht mehr nur Manager, die über BI-Tools Vertriebsstatistiken abrufen oder Reports erzeugen, sondern auch Sachbearbeiter. Diese BI-Features stützen sich auf die hauseigene Datenbank SQL Server und deren Analysedienste.



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