Das Cockpit im Unternehmen 27.09.2024, 10:25 Uhr

Alles unter Kontrolle

Das Attribut «Management» findet sich in vielen Arten von Business Software. Reines Marketing? Nicht nur, Software zur Kontrolle und Verwaltung von Daten und Prozessen wird dem Begriff durchaus gerecht.
(Quelle: Shutterstock/Armin E)
Management-Software umfasst eine Vielzahl von Anwendungen, die nicht nur darauf abzielen, Geschäftsprozesse zu steuern und die Produktivität zu steigern, sondern das gesamte Unternehmen jederzeit kontrollieren zu können und fundierte Entscheidungen zu treffen. Unternehmen sind auf digitale Systeme angewiesen, um ihre Geschäftsprozesse zu lenken sowie effizient und wettbewerbsfähig zu agieren. Nebst operativen Aufgaben wie die Verwaltung von Kundenaufträgen oder die Auslastungsplanung industrieller Anlagen zeichnet Management-Software die Fähigkeit aus, die generierten Daten für Auswertungen zur Verfügung zu stellen. Anders formuliert: Die Software ist in der Lage, aus Daten aussagekräftige Informationen zu erstellen. Dazu verbindet sie die Daten aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen wie Verkauf, Logistik, Produktion oder Buchhaltung.

Nutzen und Bedeutung für Führungskräfte

Die Fähigkeit von Management-Software, Daten aus verschiedenen Quellen zu integrieren und zu verwalten, ist für Führungskräfte von grosser Bedeutung. Eine zentrale, konsistente Datenbasis erleichtert die Datenverwaltung und stellt sicher, dass alle Anwender Zugang zu den gleichen Informationen haben. Die Aktualität und Konsistenz der gemeinsamen Datengrundlage vereinfacht es, Entscheidungen zu treffen. Ein praktisches Beispiel ist die optimierte Lagerverwaltung durch ERP-Systeme, die Bestände in Echtzeit überwachen und Nachbestellungen automatisch auslösen. Dies verhindert Überbestände und verringert Lagerhaltungskosten. Für Führungskräfte bedeutet dies, dass sie durch den Einsatz von Management-Software die Rentabilität des Unternehmens steigern und gleichzeitig die Betriebskosten senken können. Diese primären Ziele lassen sich auch in der aktuellen Swiss IT-Studie der Computerworld belegen.

Ein Gewinn auch für die Zusammenarbeit

Nicht zu vergessen ist, dass Management-Software die prozessübergreifende Zusammenarbeit innerhalb eines Unternehmens fördert, indem sie eine zentrale Plattform für den Datenaustausch und die Kommunikation bietet. Sie verbindet verschiedene Abteilungen wie Finanzen, Vertrieb, Personalwesen und Lagerverwaltung. Dadurch werden Silos aufgebrochen und Informationen transparent geteilt. Dies führt zu einer verbesserten Abstimmung und Koordination, da alle Beteiligten auf aktuelle und konsistente Daten zugreifen können. Dadurch werden Missverständnisse reduziert, Entscheidungsprozesse beschleunigt und die Gesamtproduktivität gesteigert. Die gemeinsame Nutzung von Ressourcen und Informationen ermöglicht es, effizienter zusammenzuarbeiten und gemeinsame Ziele zu erreichen.

Unterstützung integrierter Geschäftsprozesse

Management-Software spielt eine entscheidende Rolle in der modernen Geschäftswelt. Sie bietet Lösungen für eine Vielzahl von Geschäftsanforderungen und trägt dazu bei, Prozesse zu optimieren, Daten besser zu nutzen und die Effizienz zu steigern. Durch die Wahl der richtigen Software und die Implementierung bewährter Verfahren können Unternehmen ihre Geschäftsziele effektiv erreichen. Ob es darum geht, Geschäftsprozesse durch ERP-Systeme zu integrieren, Kundenbeziehungen mit CRM-Tools zu verbessern, Dokumente effizient zu verwalten oder tiefgehende Einblicke mit BI-Tools zu gewinnen – die richtige Management-Software ist ein unverzichtbares Werkzeug für den Erfolg eines jeden Unternehmens. Indem sie Automatisierung, Datenorganisation, Zusammenarbeit, Kosteneinsparungen und Skalierbarkeit bietet, ermöglicht Management-Software Unternehmen, ihre Leistung zu maximieren und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. 
Verschiedene Arten von Management-Software
Zu den bekanntesten Vertretern solcher Lösungen gehören ERP-Systeme. Je nach Produkt umfassen diese Systeme einen branchenspezifischen Fokus (z.B. Projektmanagement-Software) oder als Gesamtlösung alle Unternehmensprozesse. So unterschiedlich verschiedenen Applikationsschwerpunkte auch sind, der Begriff «Management» trifft auf alle zu. Dieser bezieht sich auf die Koordination und Verwaltung der verschiedenen Geschäftsprozesse und -ressourcen eines Unternehmens sowie auf die damit verbunden Stamm- und Bewegungsdaten. Nachfolgend eine (nicht vollständige Auflistung) der wichtigsten Anwendungsbereiche:
  • Enterprise Resource Planning (ERP)
    Integriert und verwaltet zentrale Geschäftsprozesse wie Finanzen, Personal, Logistik, Einkauf, Produktion und Vertrieb.
  • Customer Relationship Management (CRM)
    Verfolgt und verwaltet Kundeninteraktionen, Verkaufsprozesse und Marketingaktivitäten.
  • Dokumentenmanagementsysteme (DMS)
    Organisiert, speichert und verfolgt elektronische Dokumente und Dateien.
  • Business Intelligence (BI) Tools
    Analysiert Daten und bietet visuelle Darstellungen für fundierte Entscheidungen.
  • Projektmanagement-Software
    Unterstützt die Planung, Durchführung und Nachverfolgung von Projekten.
  • Supply-Chain-Management (SCM)
    Optimiert und überwacht die Lieferkettenprozesse von der Beschaffung bis zur Lieferung.
  • Human Resources Management (HRM)
    Verwaltet Personalprozesse wie Gehaltsabrechnung, Mitarbeiterentwicklung und Leistungsbeurteilungen.
  • Financial Management-Software
    Automatisiert Buchhaltung, Finanzplanung und Berichterstellung.
  • Inventory Management-Software
    Überwacht Bestände, Bestellungen und Lagerbestände.
  • Content-Management-System (CMS)
    Erstellt, verwaltet und veröffentlicht digitale Inhalte.
  • Marketing Automation Software
    Automatisiert Marketingkampagnen und Kundeninteraktionen.
  • Service Management-Software
    Verfolgt und verwaltet Kundendienstanfragen und Serviceprozesse.
  • Facility-Management-Software
    Verwaltet Gebäude, Anlagen und Wartungsarbeiten.
  • E-Learning Management Systeme (LMS)
    Erleichtert die Bereitstellung und Verwaltung von Schulungsprogrammen.
  • Product Lifecycle Management (PLM)
    Verwaltet den gesamten Lebenszyklus eines Produkts von der Entwicklung bis zur Entsorgung.
  • Compliance Management-Software
    Überwacht die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und interner Richtlinien.
  • RiskManagement-Software
    Identifiziert, bewertet und überwacht betriebliche Risiken.
  • Quality Management-Software (QMS)
    Sicherstellt die Qualität und Konformität von Produkten und Prozessen.
  • Customer Service Management (CSM)
    Verwaltet Kundendienst- und Supportprozesse.
  • Workflow Management-Software
    Automatisiert und optimiert Geschäftsprozesse und Workflows.
  • Product Information Management (PIM)
    Zentralisiert und verwaltet Produktdaten für verschiedene Vertriebskanäle.
Der Autor
Janis Schultmann
ist Betriebswirt und IT-Analyst. Als freier Journalist schreibt er über die Schwerpunktthemen Business Software, Industrie 4.0 und digitale Ökonomie.



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