Software-Feintuning 02.02.2018, 11:16 Uhr

8 Tools, um die Lebensdauer zu verlängern

Ob ein Rechner auch nach Jahren noch gut läuft, hängt nicht nur von der Hardware-Lebensdauer ab, sondern auch der richtigen Software-seitigen Behandlung.
(Quelle: fotolia.com/Drobot Dean)
Es sind nicht die ganzen Fotos, die man aus dem Internet gespeichert hat. Es sind auch nicht die Lieder, die als mp3 auf der Platte liegen. Was einen Computer mit der Zeit (leider so allmählich, dass man es kaum merkt) wirklich langsam werden lässt, ist der ganze Datenmüll. Es sind Überreste von gelöschten Daten, ja, teilweise auch mechanisches Ausleiern von Bauteilen, etwa bei normalen, magnetischen Festplatten. Und es ist die Neigung eines Systems, Speicherplatz nicht so zu nutzen, dass es der optimalen Geschwindigkeit dienlich ist. Das alles kann man entweder akzeptieren, alle paar Jahre sein Windows auf eine externe Platte spiegeln und auf einen neuen Rechner ziehen, oder man macht den alten wieder per Software flott. Wir empfehlen letzteres – und zeigen nun die besten kostenlosen Windows-Tools, mit denen man den Rechner fit hält.

1. Das Windows-Fieberthermometer
Prozessoren erzeugen mit jedem Rechenschritt Hitze. Aus diesem Grund sitzen auf der GPU dieser massive Aluminium-Block mit den unzähligen Kühlrippen (das vergrössert die Oberfläche, damit Hitze besser abgestrahlt werden kann) und zudem ein Lüfter. Leistungsfähigere Grafikkarten arbeiten ebenfalls nach diesem Prinzip. Doch wer schon mal in einen etwas älteren Computer geschaut hat, weiss, da ist mächtig viel Staub im Spiel. Bloss: Woher soll man wissen, wann das „Staub-Level“ so hoch ist, dass man zu Pinsel und Druckluftdose greifen sollte?
Das sagt einem ein Tool, welches auf die Temperatursensoren zugreift, die in jeden Prozessor integriert sind. Das Tool heisst Core Temp und gilt als Klassiker. Einmal heruntergeladen, installiert und gestartet zeigt es einem permanent die Temperatur aller vorhandenen CPU-Kerne an. Zeigt der PC Anzeichen von „Fieber“, wird es Zeit für eine Hardware-Putzeinlage.


2. Weg mit dem Müll
Egal auf welcher Webseite man unterwegs ist, was man herunterlädt und wieder löscht, es bleiben davon immer Spuren auf dem Rechner übrig. Ganz so, als würde man einen Dielenboden absaugen, in dessen Ritzen Staub verbleibt. Und auf der Festplatte ist dieser „Datenstaub“ ein grosses Problem, denn er kann sich so lange ansammeln, dass er nicht nur Speicherplatz verbraucht, sondern auch die Geschwindigkeit in die Knie zwingt.
Die in der Computerwelt bekannteste Allzweckwaffe gegen Datendreck ist der CCleaner. Nach der Installation kann das Programm ein ganzes Füllhorn an bekannten „Schmutzecken“ auf dem Rechner überprüfen. Etwa unbenutzte Dateiendungen, veraltete Verknüpfungen, Fragmente, die nach dem Löschen übrigblieben. Mit einem Klick entsorgt CCleaner all das – wobei es auch die Option gibt, bestimmte Bereiche auszuklammern. Zudem kann das Programm auch die Registry nach Macken durchforsten und ebenso sauber halten. Auch nützlich: Die Option, sich nicht nur sämtliche Autostartprogramme anzeigen zu lassen, sondern bei Bedarf auch diesen die Berechtigung zu entziehen.


3. Schneller starten
Der Autostart von Windows-eigenen oder nachträglich installierten Programmen ist ein ziemlich nerviger Faktor, der mit den Jahren dafür sorgt, dass ein PC immer langsamer hochfährt. Und obwohl CCleaner hier schon viel weiterhilft, ist es gerade bei umfangreichen Programmen schwer, als Laie zu erkennen, was davon tatsächlich gestartet werden muss und was überflüssig ist.
Das Tool Soluto ist daher die perfekte Ergänzung für die Autostart-Bereinigung. Denn es misst und analysiert zunächst den Boot-Vorgang, um anschliessend dem Benutzer einen genauen Lösungsweg aufzuzeigen. Dazu kategorisiert es alle Autostart-Programme nicht nur nach der Verzögerung, die sie verursachen, sondern auch in „Wichtig“, „Kann ggf. gelöscht werden“ und „Kann absolut gelöscht werden“. Anschliessend wird der Computer zwar nicht zum Rennwagen, aber vielleicht sogar noch „schneller als neu“ booten.


4. Für alle Fälle gerüstet
Gerade wenn man einem PC ob seines Alters nicht mehr so wirklich über den Weg traut, wird das Arbeiten damit zum russisch Roulette, es kann ja jederzeit etwas schiefgehen. Oder vielleicht hat man einfach auch nur bestimmte Dateien, die man zwar oft nutzt, aber als Sicherungskopie immer umständlich manuell speichern müsste – ein langer Text, an dem man arbeitet, ist da nur ein Beispiel von vielen.
Genau da greift FreeFileSync ein, ein Tool zum automatisierten Synchronisieren auf einen externen Speicherplatz. Diesem Programm kann man nach der Installation eine genaue Vorgabe machen, welche Dateien immer nach einer Änderung daran in einer neuen Version abgespeichert werden sollen – etwa auf einem angeschlossenen USB-Stick oder einer externen Festplatte.
Das Gute hierbei: Es ist eine Sorglos-Lösung. Immer wenn man die Originaldatei bearbeitet, wird das Backup automatisch aktualisiert. So kann man sich sicher sein, selbst im Crash-Notfall auf dem neuesten Stand zu sein.
FreeFileSync sorgt dafür, dass Datei-Sicherungskopien auf Sticks oder Festplatten immer aktualisiert werden, sobald man das Original bearbeitet.
Quelle: fotolia.com/ronnarong

5. Viren von aussen bekämpfen  
Mit etwas Pech mogeln sich ein gut getarnter Virus oder Malware auch am besten Scanner vorbei. Und dann ist guter Rat teuer, denn die erste Regel der digitalisierten Schädlingsbekämpfung lautet „am betroffenen System keinen Mausklick mehr durchführen“. Was verhindern soll, dass eventuell noch mehr Unheil angerichtet wird, hat aber einen massiven Haken: Wenn man nicht gerade einen Zweitrechner besitzt, wird es so unmöglich, auf unkomplizierte Weise die nötigen Analyse- und Rettungstools herunterzuladen.
Aus dem schönen Italien naht dazu die Hilfe in Form von Sadu. Dieses Programm ist eine Art Digital-Feuerwehr, die auf einem externen Medium (CD, DVD, bootfähiger USB-Stick) installiert wird und von dort aus das infizierte System durch eine ganze Reihe von professionellen Tools und Scannern nicht nur analysieren, sondern auch reinigen kann. Das Tool wird man zwar mit etwas Glück nie benötigen, aber vorrätig halten sollte man es auf jeden Fall.


6. Der Festplatten-Doktor
Ob nun klassische Magnet-Festplatte oder Solid-State-Drive. Die Hauptspeicher von Computern können einen ganzen Berg an Fehlern produzieren, die selbst für Profis schwer zu finden sind. Hier greift CrystalDiskInfo ein. Dieses Programm überwacht sämtliche Parameter der Festplatte dauerhaft; egal wie viele Partitionen man hat. Es checkt, wie und wo gespeichert wird, überprüft Lesevorgänge, zeigt einem an, wie viele Betriebsstunden die Platte schon geleistet hat und selbst die Arbeitstemperatur – eben alles, was auch der Hausarzt machen würde, wenn man bei ihm für einen Checkup vorstellig wird. Zudem sagt CrystalDiskInfo einem klipp und klar, ob der Festplattenzustand gut oder schlecht ist.
CrystalDiscInfo prüft die Festplatte in Echtzeit auf Herz und Nieren und sagt einem so direkt, wann es Zeit für eine massive Sicherungskopie wird.
Quelle: fotolia.com/rcfotostock

7. Die Anti-Toolbar
Sie sind in unzähligen kostenlosen Programmen inkludiert. Und es braucht nur einen Augenblick der Unaufmerksamkeit und ein nicht weggeklicktes Häckchen beim Installationsvorgang und man hat sie auf dem Browser: Toolbars. Was eigentlich das Leben leichter machen soll, ist oft schlichtweg nur nervig. Und kommen noch solche üblen Vertreter hinzu, die man sich im Web einfängt, die sich automatisch installieren und bei denen die Grenze zum Virus schon fast fliessend ist, wird es richtig ärgerlich. Auch deshalb, weil diese Programme die Surfgeschwindigkeit einbremsen und die Suchergebnisse nachteilig verändern können und oftmals selbst De- und anschliessende Neuinstallation nichts bringen.
Weg damit – sagt das Tool Avast Browser Cleanup, das für Privatanwender kostenlos ist. Es spürt in allen auf dem System installierten Browsern Toolbars, Erweiterungen oder auch gekaperte Suchmaschinen auf und stellt den sauberen Ursprungszustand wieder her.


8. Was weg ist, ist nicht weg
Die meisten User haben bereits am eigenen Leib erfahren, dass es sehr schnell passiert ist, eine Datei unwissentlich zu löschen. Und dann ist guter Rat teuer – obwohl ja schon das Funktionsprinzip von Speichern dafür sorgt, dass nach dem Löschen erst mal nichts wirklich gelöscht ist. Kurzgesagt weiss der Computer dann nur nicht mehr, wo er was gespeichert hat und gibt diesen Bereich zum Überschreiben bei.
Also keine Panik, sondern das Rettungsprogramm Recuva installieren. Es kann auf dem PC ebenso Daten wiederherstellen wie auf Handys, USB-Sticks oder mp3-Playern. Die Datei wird ebenso flott zurückgeholt, wie man sie in die Versenkung geschickt hat.


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