Claude Nicollier bleibt auch mit 80 dem Weltraum treu

"Ich wäre gerne zum Mond geflogen"

Seit Nicolliers Einsatz im All sind Weltraummissionen deutlich länger geworden. "Meine Missionen waren stets kurz. Normalerweise zehn bis zwölf Tage. Und diese waren mit harter Arbeit gefüllt." Auf der Internationalen Raumstation ISS, auf der Missionen in der Regel 6 Monate dauern, sei das anders. "Ich wäre gerne länger im Weltraum geblieben. Nicht nur, um die Aussicht zu geniessen, sondern auch um zu erfahren, wie es ist, für längere Zeit in diesem Umfeld zu leben." Sein Nachfolger werde diese Möglichkeit haben.
 Auch eine andere Erfahrung, die Astronautinnen und Astronauten bald wieder machen werden, hätte er gerne gehabt: "Ich wäre gerne zum Mond geflogen. Aber es gab keine Mondmission, als ich aktiver Astronaut war."

Unerreichbarer Traum

Lange erschien Nicollier der Traum, Astronaut zu werden, unrealistisch. "Die Raumfahrt war damals unter den Sowjets und den Amerikanern aufgeteilt", erklärte er. Stattdessen studierte er Astronomie und Physik, liess sich zum Militär- und Zivil-Piloten ausbilden und trat schliesslich eine Stelle im ESA-Forschungs- und Technologiezentrum in den Niederlanden an.
Als sich dort zum ersten Mal für Schweizer die Möglichkeit öffnete, Astronaut zu werden, packte er die Chance und bewarb sich um die Ausbildung zum ESA-Astronauten. Er wurde Mitglied der ersten Trainingsgruppe und ging 1980 zur weiteren Ausbildung als Space Shuttle-Missionsspezialist in die USA.



Das könnte Sie auch interessieren