Cyber Defence Campus 11.11.2019, 10:20 Uhr

ETH-Labor im Kampf gegen Cybergefahren

Bundesrätin Viola Amherd und ETH-​Präsident Joël Mesot haben an der ETH Zürich ein Labor des nationalen Cyber Defence Campus eröffnet.
VBS-​Chefin Viola Amherd und ETH-​Präsident Joël Mesot schaffen mit dem Cyber Defence Campus an der ETH eine Plattform zur Bündelung der Cyberabwehr-​Kompetenzen
(Quelle: Alessandro della Bella/ETHZ)
Es war ein Weckruf: 2016 geriet der bundeseigene Rüstungskonzern Ruag ins Visier eines gross angelegten Cyberangriffs. Man habe damals erkannt, dass man in der Schweiz zu wenig gut gegen Cybergefahren gewappnet sei, sagte Viola Amherd, Chefin des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), am Freitag anlässlich der Eröffnung eines Labors des nationalen Cyber Defence Campus (CYD) an der ETH.

Cyber-​Risiken: Priorität der Sicherheitspolitik

«Weltweit hat sich die Sicherheitslage in den letzten Jahren verschlechtert. Ein Aspekt davon ist die wachsende Gefahr aus dem Cyberraum», so Viola Amherd. «Deshalb ist für mich völlig klar, dass Cybergefahren in einer modernen Sicherheitspolitik Priorität haben müssen.»
Der Bund sei in diesem hoch komplexen Bereich jedoch auf den Beitrag der Wissenschaft angewiesen. Sie freue sich deshalb sehr, zusammen mit der ETH Zürich ein Labor des nationalen Cyber Defense Campus eröffnen zu können. Federführend für den Campus ist Armasuisse, das Bundesamt für Rüstung.
Das Labor an der ETH ergänzt den bereits bestehenden Ableger an der ETH Lausanne (EPFL) und den Hauptstützpunkt in Thun. Das Ziel ist, Know-​how von Spezialisten aus Industrie, Wissenschaft und Wirtschaft zu verbinden.
«Der Bund kann auf die ETH zählen», hielt ETH-​Präsident Joël Mesot an der Eröffnung fest. Zwischen dem VBS und der ETH bestehe seit langem eine vielfältige und enge Zusammenarbeit. Dazu gehöre in der Ausbildung die Militärakademie an der ETH (MILAK), in der Sicherheitspolitik und der Konfliktforschung das Center for Security Studies (CSS) und in Sachen Technologie das Zurich Information Security and Privacy Center (ZISC). «Viel Kompetenz für den Bereich Cybersicherheit liefert natürlich unser Departement Informatik», so Mesot. «Die Voraussetzungen sind hervorragend: Hochschul-​Rankings zeigen, dass das ETH-​Informatikdepartement eine der besten Adressen der Welt für Forschung und Ausbildung ist.»
Generell bilde Cybersecurity für die ETH einen strategischen Schwerpunkt. Ein aktuelles Beispiel dafür sei der neue Masterstudiengang in Cybersecurity, den die ETH Zürich zusammen mit der EPFL seit Kurzem anbiete. Und mit dem sicheren und schnelleren Internet ‘SCION’ eröffne ETH-​Informatikprofessor Adrian Perrig der weltweiten Kommunikation übers Netz spannende Perspektiven. «Wir freuen uns, dass wir den Bund mit dem Cyber Defence Campus unterstützen und damit einen Beitrag zur Sicherheit des Landes leisten können», sagte der ETH-​Präsident.

Autor(in) Norbert Staub, ETH-News



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