Digitale Identität
11.04.2018, 10:22 Uhr
Mit der Blockchain zu mehr Privatsphäre im Internet
Sich im Internet ausweisen, ohne allzu viele Daten preisgeben zu müssen. Mit Hilfe der Blockchain könnte eine solche datenschutzfreundliche, digitale Identität Wirklichkeit werden.
Wäre es nicht grossartig, sich im Internet ausweisen zu können, ohne dabei gleich persönliche Daten preisgeben zu müssen. Eine Reihe von Fintechs, Software- und Hardware-Hersteller sowie Telekommunikations-Unternehmen haben sich in der Non-Profit-Organisation Sovrin Foundation zusammengetan, um auf Grundlage der Blockchain-Technik hierfür eine Lösung zu finden.
Der Stiftung, der auch Schweizer Mitglieder wie die Zuger Crypto Valley Association und der Banknotenfarbenhersteller Sicpa angehören, hat vor Kurzem mit IBM ein gewichtiges Mitglied erhalten. Zusammen mit dem Blauen Riesen soll das Sovrin Network nun bald Realität werden.
Über dieses Netz soll dereinst jeder mit allen Teilnehmern Daten zur eigenen Identität austauschen können, die zuvor verfiziert worden sind. Schlussendlich sollen diese Informationen zur Online-Authentifizierung ähnlich sicher den Identitätsnachweis liefern wie im Alltag ein Pass, eine ID oder ein Führerausweis aus unserem physischen Portemonnaie.
Bei der nun vorgesehenen digitalen Variante werden die Angaben zur Person verschlüsselt und mit einem Link zum Herausgeber des virtuellen Ausweises versehen, sei dies ein Amt, eine Bank oder ein Arbeitgeber. Mit Hilfe der Blockchain könnte sodann derjenige, dem die digitale ID präsentiert wird, die Richtigkeit der Angaben und des Herausgebers überprüfen. Der ID-Träger wiederum könnte bestimmen, welche Informationen dabei preisgegeben werden.
Im Sommer einsatzbereit
Derzeit laufen Bemühungen der Sovrin Foundation zusammen mit der Decentralized Identity Foundation, einer Standardisierungsstelle, für eine einheitliche Schnittstelle zu sorgen.
Das Sovrin-Netz befindet sich noch im Beta-Test, wobei erste Pilot-Projekte zwischen Mitgliedern der Sovrin Foundation am Laufen sind. Gemäss der Stiftung soll das Netz im Sommer anderen Firmen zur Verfügung gestellt werden.
Eines der Pilot-Projekte läuft derzeit bei IBM. Dabei geht es um die Verifizierung von Mitarbeiter-Identitäten. IBM-Angestellte scannen zu diesem Zweck mit ihrem Smartphone einen QR-Code, der von der Firma ausgegeben wird. Aus den Infos wird ein elektronischer Token generiert, welche eine Bank, die an dem ID-Netz teilnimmt, dazu nutzen kann, etwa für eine Kreditvergabe das Angestelltenverhälnis eindeutig zu überprüfen.