24.04.2006, 17:35 Uhr
Online-Bürgerwehr jagt Phisher
Die Cyber-Community soll sich zu einer Online-Bürgerwehr formieren und künftig aktiv gegen Phisher vorgehen.
Alex Eckelberry fordert die Online-Gemeinde auf, sich zu engagieren und gemeinsam die Phisher in die Schranken zu weisen.
Alex Eckelberry, Chef der US-amerikanischen Antispyware-Spezialistin Sunbelt, und Paul Laudanski von der Security-Seite Castelcops, haben eine Art Cyberspace-Bürgerwehr ins Leben gerufen. Das erklärte Ziel der beiden ist es, Phishern das Handwerk zu legen. Mit der Pirt (Phishing Incident Reporting and Termination Squad) haben Eckelberry und Laudanski jetzt eine zentrale Anlaufstelle für Meldungen von Phishing-Attacken geschaffen.
Eine grössere Anzahl von Freiwilligen soll die Informationen entgegennehmen, prüfen und schliesslich dafür sorgen, dass die betrügerischen Webseiten so rasch als möglich aus dem Netz verschwinden. Dafür nehmen die selbsternannten Phishing-Cops einerseits Kontakt mit dem betroffenen Unternehmen auf, dessen Webseite kopiert wurde, und fordern andererseits den Internet Service Provider auf, der die Site hostet, diese aus dem Web zu nehmen. Zudem will die Pirt ihre Phishing-Reports Security-Firmen zur Verfügung stellen und mit bestehenden Organisationen wie beispielsweise der Anti-Phishing Working Group zusammenarbeiten. Auch mit Strafverfolgungsbehörden soll ein Austausch stattfinden, erklären die beiden Initianten.
Derzeit sind Phishing-Seiten durchschnittlich fünf Tage online. Die Pirt will diese Zeitspanne auf wenige Stunden verkürzen. Die Initianten glauben, dass ihnen das bei 40 bis 50 Prozent der gemeldeten Fälle gelingen wird. «Mit diesem Projekt wollen wir dem durchschnittlichen Anwender die Möglichkeit geben, im Kampf gegen die Phisher aktiv zu werden», führt Eckelberry aus. «Und ausserdem», so der Sunbelt-Boss weiter, «deckt es ein ganz persönliches Bedürfnis ab: Ich weiss genau, dass meine Mutter auf jeden Phishing-Versuch hereinfällt, ganz egal, wie oft ich sie auch warne.»
Claudia Bardola